Fitness Tracker und was sie alles können.
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Jede vierte in der Schweiz lebende Person hat einen Fitness Tracker und verwendet diesen regelmässig. Messen können diese Geräte mittlerweile sehr viel. Während noch vor ein paar Jahren die tägliche Schrittzahl im Fokus stand, geht es heute um viel mehr. Schlafqualität, Sauerstoffsättigung im Blut, Herzfrequenz und Herzrhythmus sowie vieles weitere wird durch den kleinen Alleskönner am Handgelenk regelmässig gemessen und die Ergebnisse werden analysiert. Viele halten es kaum für möglich, dass all diese Informationen über das Tragen eines Fitness Trackers am Handgelenk gewonnen werden können. Daher stellt sich die Frage, wie gut die Fitness Tracker wirklich sind.
Die meisten Personen, welche sich dazu entscheiden einen Fitness Tracker zu tragen, versprechen sich dadurch mehr Motivation für Bewegung und daher auch mehr Aktivität. Jedoch zeigen Studienergebnisse, dass dies nicht der Fall ist. Das Tragen eines Fitness Trackers hat kaum einen Einfluss auf die Aktivität der Personen.
Ernüchternd sind ebenfalls die Ergebnisse der Schlafqualitäts- und Sauerstoffsättigungsmessungen. Die Ergebnisse sind häufig ungenau und daher kann aus diesen Daten kaum ein eindeutiger Rückschluss auf die Gesundheit der Person gezogen werden. Im Gegensatz dazu kann die Herzfrequenz und der Herzrhythmus von Fitness Trackern vergleichsweise gut gemessen werden. Dies bietet vor allem für Herzpatient:innen einen grossen Vorteil, da somit das Einhalten des Trainingspulses für sie erleichtert wird. Doch die Vorteile des Fitness Trackers gehen weit über das Einhalten des Trainingspulses hinaus.
Der Fitness Tracker kann auch Leben retten. Viele Fitness Tracker haben eine Notruf-Funktion. Aufgrund der stetigen Messung der Herzfrequenz und des Herzrhythmus ist es dem Fitness Tracker möglich gefährliche Veränderungen sofort zu erkennen und zu alarmieren. So wird beispielsweise bei Anzeichen eines Herzstillstandes oder eines Herzinfarkts automatisch ein Notruf an die Ambulanz mit Angabe des aktuellen Standortes versandt.
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Während Fitness Tracker meist nicht zu mehr Motivation für Bewegung führen und auch die Analyse der Schlafqualität und die Messung der Sauerstoffsättigung im Blut ungenau sind, können die Uhren mit den Herzmessungen und der Notruffunktion punkten. Aus diesem Grund sind Fitness Tracker besonders für Personen mit Herzkreislaufstörungen empfehlenswert. Jedoch ersetzten Fitness Tracker auf keinen Fall eine Fachperson der Kardiologie oder regelmässige Untersuchungen. Denn das EKG, welches über Sensoren am Handgelenk durchgeführt wird, kann mit einem professionell durchgeführten EKG keineswegs mithalten.
Fitness Tracker können viel und immer mehr. Ihre Funktionen sind besonders für Personen mit kardiovaskulären Erkrankungen wertvoll. Der Fitness Tracker vereinfacht das Beobachten und Einhalten der empfohlenen Herzfrequenz und in Einzelfällen können Fitness Tracker, Dank der Notruffunktion, sogar Leben retten.
Wenn Sie an einer kardiovaskulären Erkrankung leiden, können Sie im Kanton Solothurn folgende Angebote nutzen:
Ambulante Herzrehabilitation Olten
Ambulante kardiale Rehabilitation - Sporttherapie
Quellen:
Schweiz - Smartwatches-Nutzung 2022 | Statista
Smartwatches und Fitness-Tracker: Was verraten die Messwerte? | NDR.de - Ratgeber - Gesundheit
Mehr Motivation und Bewegung dank Fitnesstracker?| Stiftung Gesundheitswissen