Armut

Nicht nur ein leeres Portemonnaie

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Eines der berühmtesten Klischees über die Schweiz ist, dass alle Schweizerinnen und Schweizer vermögend sind. Dieses Klischee kommt wohl von der Tatsache, dass die Schweiz zu den reichsten Ländern der Welt gehört. Jedoch sind längst nicht alle Einwohnenden reich. 

 

Rund 8.5% der Schweizer Bevölkerung sind arm. Definiert wird dies durch die sogenannte Armutsquote. Diese legt fest, dass Personen die weniger als 2279 Franken, beziehungsweise bei Familien mit zwei Kindern weniger als 3963 Franken pro Monat verdienen, als arm gelten. Doch Armut ist viel mehr als nur ein leeres Portemonnaie und hat weitreichende Folgen auf die Gesundheit und das soziale Leben der Betroffenen.

 

So hat Armut auch einen grossen Einfluss auf die Gesundheit. Besonders gut ist dies bei der psychischen Gesundheit ersichtlich. Eine Studie aus Deutschland zeigt, dass Menschen mit einem niedrigen Einkommen bis zu 3-mal häufiger an einer Depression und an Angststörungen erkranken, als Personen mit einem hohen Einkommen. In der Schweiz wird dies wohl sehr ähnlich sein.

 

Auch auf die körperliche Gesundheit hat Armut einen Einfluss. Dies liegt vor allem daran, dass ein gesunder Lebensstil teuer ist. Dazu gehören unter anderem frisches, gesundes Essen, das Fitnessstudio und auch eine naturnahe Wohnumgebung in der man sich wohl fühlt und wo man nach dem Arbeitsalltag entspannen kann. Zudem haben armutsbetroffene Personen oft einen Job bei dem sie körperlich tätig sind und keine guten Arbeitsbedingungen haben, auch dies hat einen starken Einfluss auf die Gesundheit.

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Neben den gesundheitlichen Folgen hat Armut auch viele soziale Folgen. Viele Armutsbetroffene leben isoliert und haben wenig Kontakt mit anderen Personen. Gründe dafür gibt es verschiedene. Zum einen trifft man sich in der Schweiz oft zu einem Kaffee oder für ein gemeinsames Abendessen im Restaurant. Hat jemand nicht genügend Geld um auswärts essen zu gehen, fallen diese Optionen um soziale Kontakte zu pflegen von vornherein weg. Ein weiterer Grund ist, dass sich armutsbetroffene Personen oftmals aus Scham von der Gesellschaft zurückziehen und Kontakte abbrechen. Sie haben dementsprechend meist einen kleineren Bekanntenkreis als Personen die nicht armutsbetroffen sind.

 

Obwohl in der Schweiz viele Angebote für armutsbetroffene Personen bestehen, werden diese teilweise aufgrund von Hemmungen und Schamgefühlen nicht genutzt. Anbietende bemühen sich, armutsbetroffene Personen dazu zu motivieren die bestehenden Angebote trotz diesen unangenehmen Gefühlen zu nutzen. Im Kanton Solothurn gibt es folgende Beratungsangebote:

 

Sozialberatung Pro Senectute

Budgetberatung

Sozialberatung Lungenliga

 

Quellen:

 

Armutsquote | Bundesamt für Statistik (admin.ch)