Synthetische Cannabinoide

Von blossem Auge ist kein Unterschied zu unbehandelten Blüten feststellbar.

Bild: Sharon Mc Cutcheon - pexels.com

Auf dem Schwarzmarkt werden vermehrt Cannabisprodukte verkauft, die mit synthetischen Cannabinoiden behandelt wurden. Für die Konsumierenden sind damit grosse Risiken verbunden: Sie gehen von Krampfanfällen über Bewusstlosigkeit bis zum Tod. Darum gilt es, beim Konsum besondere Regeln zu beachten.

 

Was sind synthetische Cannabinoide?

Das im natürlich wachsenden Hanf enthaltene THC (Tetrahydrocannabinol) hat eine berauschende Wirkung. Seit über 10 Jahren werden künstliche Substanzen hergestellt, die ähnliche Wirkung wie THC entfalten.

 

Wie werden sie eingesetzt?

Diese synthetischen Cannabinoide werden von kriminellen Organisationen auf legale Hanfprodukte (CBD-Hanf, Industriehanf) aufgetragen und auf dem Schwarzmarkt verkauft. Zudem sind Produkte mit einem THC-Gehalt über 1 % aufgetaucht, die mit synthetischen Cannabinoiden behandelt wurden. Auch mit synthetischen Cannabinoiden versetztes Haschisch (Cannabis-Harz) ist im Umlauf.

Was sind die Risiken von synthetischen Cannabinoiden?

Künstliche Cannabinoide wirken bereits in geringer Dosis giftig. Da sie sich nicht gleichmässig auftragen lassen, kommt es sehr rasch zu Überdosierungen. Selbst innerhalb einer Lieferung kann die Dosis beispielsweise von Blüte zu Blüte stark variieren.

 

Der Konsum kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

  • Herzinfarkt
  • schnell eintretende Bewusstlosigkeit
  • verlangsamte Atmung
  • Krampfanfälle
  • Erbrechen
  • Delirium und psychotische Episoden
  • Ebenfalls wurde von gewalttätigem Verhalten im Zusammenhang mit dem Konsum von synthetischem Cannabis berichtet.

 

Synthetische Cannabinoide führten auch bereits zu mehreren Todesfällen. Nebst dem Tod durch Herzinfarkt kann es auch zu Todesfällen durch Ersticken am eigenen Erbrochenen oder durch unglückliche Stürze sowie Ertrinken durch Bewusstlosigkeit kommen. Da kein Gegenmittel gegen synthetische Cannabinoide besteht, ist die notfallmedizinische Behandlung im Falle einer Überdosis erschwert.

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Wie kann man sich schützen?

Wegen der grossen Gefahr für die Gesundheit ist dringend abzuraten vom Konsum von Cannabis aus unbekannter Produktion. Wenn dennoch auf dem Schwarzmarkt erstandene Cannabisprodukte konsumiert werden, kann das Risiko so reduziert werden:

  • Beim Konsumieren zuerst nur 2 bis 3 Züge nehmen, dann den Joint für mindestens 15 Minuten zur Seite legen. Stellt sich eine ungewöhnliche Wirkung ein, nicht weiter konsumieren!
  • Nicht mit Medikamenten oder anderen Substanzen gleichzeitig konsumieren. Insbesondere dämpfende Substanzen wie Alkohol oder Opioide können das Risiko von gefährlichen Nebenwirkungen zusätzlich erhöhen.
  • Möglichst nur konsumieren, wenn jemand anwesend ist, der nüchtern bleibt, um im Notfall Hilfe anfordern zu können.

 

Hilfsangebote:

 

 

 

Quelle: Suchtprävention Kanton Zürich