Money Mules

Jobangebot: Finanzagent:in für international erfolgreiche Firma

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Sie brauchen kaum Arbeitserfahrung, können von zu Hause arbeiten, müssen nicht viel Zeit investieren und verdienen eine Menge Geld. Nehmen Sie die Arbeitsstelle an? Auf Onlineportalen werden verlockende Stellenangebote aufgeschaltet. Doch einige von ihnen haben einen Haken.

 

Anstatt Finanzagent: innen werden bei diesen Stelleninseraten meist Money Mules, was auf Deutsch Geldesel bedeutet, gesucht. Den Money Mules wird Geld auf ihr privates Konto überwiesen, welches sie dann abheben und per Post weiterversenden. Als Entlohnung dürfen die Money Mules einen Teil des transferierten Geldes behalten.

 

Diese Arbeitsstellen werden jedoch nicht von international erfolgreichen Firmen aufgeschaltet, sondern von kriminellen Anbietenden. Diese missbrauchen entweder den Namen einer bestehenden Firma oder geben sich mit Logo und Webseite als eine Firma aus, die in Wirklichkeit gar nicht existiert. Die Money Mules werden genutzt, um illegal erworbenes Geld in Umlauf zu bringen. Kurzgesagt: Die Money Mules betreiben Geldwäscherei für Kriminelle.

 

Selbst wenn sich die Money Mules des Verbrechens nicht bewusst sind, machen sie sich der Geldwäscherei strafbar. Somit kann ein verlockendes Jobangebot ernsthafte rechtliche Folgen nach sich ziehen.

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Diese vermeintlich perfekten Jobangebote sind oft kaum von professionellen Stelleninseraten zu unterscheiden. Jedoch gibt es einige Warnzeichen, welche auf die illegale Geldwäscherei hinweisen können.

 

  1. Das Stelleninserat enthält viele Schreibfehler und ist in sehr einfacher Sprache geschrieben.
  2. Auf der Webseite der Firma fehlen wichtige Informationen wie beispielsweise Kontaktdaten und Standort.
  3. Die Rekrutierung geschieht sehr schnell und ohne gegenseitiges Kennenlernen.
  4. Ihre Bankkontoinformationen werden umgehend angefordert.
  5. Sie haben ein schlechtes Bauchgefühl. Wenn das Jobangebot für Sie zu verlockend wirkt, dann vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie sich nicht als Money Mule missbrauchen.

 

Wenn Sie selbst, wissend oder unwissend, als Money Mule tätig waren, ist es wichtig, den Geldtransfer sofort zu stoppen sowie Ihre Bank und die Polizei zu informieren. Da das transferierte Geld aus illegalen Geschäften wie beispielsweise der Onlinekriminalität oder dem Drogen- und Menschenhandel stammt, ist eine Meldung bei der Polizei zur Bekämpfung dieser Delikte essenziell.

 

Quellen:

Ein Bankkonto für Geldwäscherei unter Ihrem Namen? - «eBanking – aber sicher!» (ebas.ch)

Schweizerische Kriminalprävention | Money Mules (skppsc.ch)

Money Muling | Europol (europa.eu)