Konflikte in der Familie

Ein gewaltfreier und wertschätzender Weg zur Lösung von Konflikten

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Das Familienleben bringt immer wieder grosse Herausforderungen und ebenso oft Konflikte mit sich. Verschiedene Meinungen, Erfahrungen und Erwartungen treffen aufeinander. Eine gemeinsame Lösung zu finden, scheint im ersten Moment oft unmöglich. Doch genau dies soll mit gewaltfreier Kommunikation in vier Schritten geschehen.

 

Um die Bedeutung gewaltfreier Kommunikation zu verstehen, muss zuerst der Begriff der gewaltvollen Kommunikation geklärt werden. Gewaltvolle Kommunikation kommt bei Streitereien und Konflikten häufig vor. Typisch für gewaltvolle Kommunikation sind Vorwürfe und verallgemeinernde Aussagen. Diese Art der Kommunikation kann sehr verletzend sein und trägt nur selten zur Lösung eines Konfliktes bei. Dem gegenüber steht die gewaltfreie Kommunikation.

 

Diese Art der Kommunikation ist ehrlicher, offener und wertschätzender, was in Konfliktsituationen essenziell ist. Wichtig sind hierbei die Gefühle und Bedürfnisse der betroffenen Personen. Die gewaltfreie Kommunikation führt in vier Schritten zur Konfliktlösung. Diese Methode wurde von Marshall Rosenberg entwickelt und wurde von ihm auch Giraffensprache genannt. Zu diesem Namen kam er, weil die gewaltfreie Kommunikation sich durch Einfühlsamkeit, Verständnis für einander und das Sehen des grossen Ganzen auszeichnet und er diese Eigenschaften der Giraffe, dem Landsäugetier mit dem grössten Herzen, zuschriebt.

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Der erste Schritt ist die Beobachtung der Situation. Dabei nehmen sich die betroffenen Personen einen Moment Zeit und überlegen sich, was geschehen ist und weshalb ein Konflikt entstand. Dies soll möglichst neutral geschehen. Als zweites geht es um die Wahrnehmung der eigenen Gefühle. Die am Konflikt beteiligten Personen, überlegen sich welche Gefühle die Situation in ihnen auslöst. Natürlich können hierbei sowohl positive wie auch negative Gefühle, wie Wut oder Traurigkeit, genannt werden. In Konfliktsituationen werden häufig Forderungen gestellt, welche ebenso oft auf Widerstand treffen. Im Rahmen der gewaltfreien Kommunikation werden, an Stelle von Forderungen, Bedürfnisse formuliert, welche auf der Beobachtung der Situation und den eigenen Gefühlen basieren. Dies ist der dritte Schritt in der gewaltfreien Kommunikation. Als letztes werden die Bedürfnisse als Bitte an die beteiligten Personen ausgesprochen.

 

Im Grundsatz geht es bei diesen vier Schritten darum, sich seiner Situation, Gefühlen und Bedürfnissen bewusst zu werden und anschliessend daraus eine Bitte zu formulieren. Während in Konfliktsituationen meist gesagt wird, welches Verhalten nicht erwünscht ist, rückt bei der gewaltfreien Kommunikation durch die Bitte das gewünschte Verhalten in den Vordergrund. Dieser Fokus auf das erwünschte Verhalten kann die Lösung eines Konfliktes massgebend beeinflussen.

 

Dieses theoretische Modell ist im Familienalltag gut anwendbar. So kann man sich einerseits als Eltern selbst an den vier Schritten orientieren, andererseits kann man diesen Ablauf bei einem Konflikt auch gemeinsam mit den Kindern durchgehen. Obwohl Kinder am Anfang sicherlich noch viel Hilfe bei diesen vier Schritten benötigen, lernen sie die Vorgehensweise meist schnell.

 

Wenn alle Familienmitglieder die vier Schritte kennen und sich in Konfliktsituationen daran orientieren, können Konflikte in der Familie gewaltfrei und wertschätzend gelöst werden.

 

Wenn Sie als Eltern oder als Familie sich häufig in Konfliktsituationen wiederfinden, können Ihnen folgende Angebote weiterhelfen:

 

Elternworkshops | PERSPEKTIVE Solothurn-Grenchen

Elternbildung kompass

Fachstelle Beziehungsfragen Kanton Solothurn

Mütter- und Väterberatung des Kantons Solothurn

 

 

 

Quellen:

Gewaltfreie Kommunikation - YouTube

Was ist Gewaltfreie Kommunikation? - Gewaltfreie Kommunikation (gewaltfrei-online.de)