Das schnelle Geld

Wenn das Glücksspiel in den Mittelpunkt des Lebens rückt.

Unter Glücksspiel versteht man das Spielen um Geld. Der Ausgang des Spiels ist überwiegend zufallsbedingt und der Spieler erhofft sich durch seine Teilnahme einen Gewinn. Zu den Glücksspielen gehören Casinospiele (Roulette, Poker, Black Jack, …), Lotterien (Rubbellose, Zahlenlotto, Sportwetten…), Geldspielautomaten, verschiedenste Geldspiele im Netz und Börsenspekulationen. Spielmotive können beispielsweise Entspannung, Kick/Rausch, schnelles Geld, Spass, Langeweile oder Anerkennung sein.

Bild: Carl Raw - unsplash.com

Das Spielen wird jedoch krankhaft, wenn das Glücksspiel in den Mittelpunkt des Lebens rückt. Wenn die Kontrolle über das Spiel verloren geht und trotzdem weitergespielt wird, handelt es sich um eine Glücksspielsucht. Das Spiel beherrscht den Alltag und Betroffene spielen nicht mehr zum Vergnügen, sondern weil sie nicht anders können. Spielsüchtige verlieren die Kontrolle über ihr Spielverhalten: Sie spielen häufiger und mit höheren Einsätzen, um ihre Verluste mit den neuen Einsätzen wettmachen zu können. Oft führt dies zu Verschuldung oder womöglich zu Ruin.


Gemäss Studien zeigen in der Schweiz mehr als 120'000 Personen ein problematisches Spielverhalten.

Anzeichen für Betroffene:

  • Ein starkes Verlangen zu spielen
  • Schwierigkeiten, das Spielverhalten zu kontrollieren
  • Nervosität und Gereiztheit, wenn nicht gespielt werden kann
  • Immer höhere Einsätze und höhere Risiken
  • Dem Spielen wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben
  • Anhaltendes Spielen trotz schädlicher Folgen

Nicht nur die Süchtigen sind von der Spielsucht betroffen, auch Angehörige leiden darunter und bemerken die Anzeichen: Wenn ohne ersichtlichen Grund plötzlich Geld fehlt, Rechnungen nicht bezahlt werden, häufig Geld abgehoben oder gar bei Bekannten geliehen wird, kann dies ein Erkennungsmerkmal einer Glücksspielsucht sein. Auch wenn die Person häufig geistig abwesend, gereizt und niedergeschlagen ist, könnte sie von einer Spielsucht betroffen sein. Nebst einem immer höheren Geldeinsatz ist auch die vermehrte Zeit, die für das Glücksspiel investiert wird, auffällig. Dabei werden andere Interessen und Pflichten vernachlässigt.

Das Suchtpotenzial der Glücksspiele variiert stark. Bild: pixabay.com - pexels.com; Text: Zentrum für Spielsucht

Die Glücksspielsucht hat nicht nur Folgen für den Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen. Beide Parteien haben finanzielle Schwierigkeiten und eine erhöhte Gefährdung der psychischen Gesundheit. Des Weiteren sind auch soziale Folgen auf beiden Seiten zu erwarten, da zwischenmenschliche Beziehungen auf die Probe gestellt werden. All diese Probleme des Spielenden können bei dem Betroffenen selbst und den Angehörigen sehr viel Leidensdruck und Verzweiflung erzeugen.

Wie hören Sie auf:

  • Lassen Sie sich in allen Casinos online und offline sperren.
  • Weihen Sie eine Vertrauensperson ein und suchen Sie Unterstützung bei einer Suchthilfe-Organisation: Suchthilfe Ost oder Perspektive Region Solothurn-Grenchen.
  • Lassen Sie Ihre Finanzen verwalten.
  • Meiden Sie Orte, Webseiten und Aktivitäten, die Sie ans Spielen erinnern.
  • Melden Sie sich bei einer Schuldenberatung, wenn Sie Schulden haben.
  • Planen Sie Freizeitaktivitäten, damit die Langeweile nicht Besitz von Ihnen ergreift.
  • Installieren Sie einen Onlinefilter.
  • Lassen Sie Ihre eigene Kreditwürdigkeit bei der Zentralstelle für Kreditinformation sperren.

     

 

Die Webseite SOS-Spielsucht unterstützt Sie in Ihrem Vorhaben. Auch eine Teilnahme am Online-Programm Win Back Control kann Ihnen helfen, die Schwierigkeiten zu bewältigen.