Das Trauma

Wie das Gehirn traumatische Vorfälle verarbeitet.

Bild: Alex Green - pexels.com

Traumatische Vorfälle sind sehr bedrohlich. Wir fühlen uns dabei hilflos und ohnmächtig. Alles ist zu viel. Solche Vorfälle sind schwierig zu vergessen. Denn unser Gehirn verarbeitet traumatische Vorfälle anders als normale Vorfälle. Normal ist: Unser Gehirn speichert wichtige Sachen. Wir vergessen unwichtige Sachen. Sich erinnern ist wie ein Puzzle: Alle Teile liegen am richtigen Ort. Wir sehen ein ganzes Bild.
 

Wie verarbeitet das Gehirn traumatische Vorfälle?
Bei traumatischen Vorfällen können einzelne Puzzle Teile nicht eingesetzt werden. Das Bild hat Löcher. Unsere Gedanken an den Vorfall haben Löcher. Die einzelnen Puzzle Teile fliegen herum. Es entsteht ein Durcheinander. Das Durcheinander ist unserem Körper und Geist zu viel. Wir haben aufgestaute Energie in uns. Der Körper und der Geist entwickeln dann Symptome.

 

Am Anfang der Schock

Doch welche Symptome können sich überhaupt zeigen? Jeder Mensch reagiert anders auf ein Trauma. Einige Reaktionen sind aber bei vielen gleich.
Bei den meisten tritt zuerst einmal ein Schock auf. Sie sind traurig und wütend. Sie fühlen sich wie betäubt. Sie sind nervös. Sie können sich kaum konzentrieren. Dieser Schock kann sehr kurz bis einige Tage dauern.
 

Angst vor Wiederholung
Danach folgt eine andere Phase. Viele Menschen haben Angst, dass sich der schlimme Vorfall wiederholen kann. Immer wieder drängen sich die Bilder in die Gedanken. Oft genügt ein Geruch oder Geräusche. Dann erinnern Sie sich wieder an den schrecklichen Vorfall. Oder der Körper zittert. Das sind heftige und natürliche Reaktionen auf den schlimmen Vorfall.

Bild: mentatdgt - pexels.com

Folgende Anzeichen und Symptome können auftauchen: Sie haben Mühe zu schlafen. Sie sind wütend. Sie haben schlechte Laune und Kopfschmerzen. Lernen ist schwierig. Sie schwitzen und haben schlechte Träume. Sie erschrecken sehr schnell. Andere Menschen machen Ihnen keine Freude mehr. Nichts macht Ihnen Freude. 
 

Es wird besser
Behalten Sie sich im Hinterkopf, dass es besser wird. Bei viele Betroffenen wird es nach 2-4 Wochen besser. Sie fühlen sich wieder besser und stabiler. Der Schrecken über den schlimmen Vorfall wird kleiner. Das Interesse am normalen Leben, an anderen Menschen kehrt zurück. Es gibt wieder eine Zukunft. Noch immer ist der schlimme Vorfall in Ihren Gedanken. Das kann lange dauern

 

Hilfreiche Verhaltensweisen

Was können Sie tun, um sich selber zu helfen? Was können Angehörige/Freundinnen und Freunde tun?

  • Sprechen Sie über die Vorfälle.
  • Nehmen Sie sich Zeit für Ruhe.
  • Essen Sie gesund. Trinken Sie keinen Alkohol. Nehmen Sie keine Drogen.
  • Machen Sie schöne Dinge.
  • Holen Sie sich Hilfe in der Familie. Bei Freundinnen und Freunden.
  • Leben Sie Ihren Alltag.
  • Es wird Ihnen wieder bessergehen. Das braucht Zeit. Geben Sie sich die Zeit.

 

Hier finden Sie Hilfe:

Opferhilfe Aargau/Solothurn

 

Quelle: Opferhilfe SO/AG