Superfoods

Wundermittel oder doch nur eine Marketingstrategie?

Bild: Ella Olsson - unsplash.com

«Du bist, was du isst» - eine gesunde Ernährung ist wichtig für eine gute Gesundheit. Dabei gibt es unzählige Lebensmittel, die den Körper mit wichtigen Vitaminen, Ballaststoffen oder Mineralstoffen versorgen. In den letzten Jahren haben diesbezüglich vor allem sogenannte Superfoods an Bekanntheit gewonnen. Insbesondere exotische Lebensmittel wie Quinoa, Chia-Samen oder Açai-Beeren sind bei ernährungsbewussten Personen nicht mehr aus dem Speiseplan wegzudenken. Doch was genau sind Superfoods und worin unterscheiden sie sich zu herkömmlichen Nahrungsmitteln? Sind diese Lebensmittel wirklich besser, gesünder und so super?

 

Eine offizielle Definition des Begriffs Superfood gibt es nicht. Es wird also nicht vorgeschrieben, was ein Nahrungsmittel beinhalten muss, damit es als Superfood gelten kann. In der Regel werden damit natürliche Lebensmittel (hauptsächlich Obst, Gemüse und Samen) bezeichnet, welche besonders reich an wichtigen Nährstoffen und somit wertvoll für den Körper und die Gesundheit sind.

 

Der Begriff hat sich eigentlich als Marketingstrategie etabliert und bezeichnet besonders die exotischen Nahrungsmittel als Wundermittel. Ihnen werden gesundheitsfördernde, krankheitsvorbeugende oder sogar heilende Eigenschaften zugeschrieben: Goji- und Açai-Beeren gelten als Anti-Aging-Wundermittel, Quinoa soll den Brutzuckerspiegel regulieren und der Granatapfel soll das Risiko für Herzerkrankungen mindern. All diese Wirkungen sind meist aber nicht wissenschaftlich oder medizinisch belegt.

 

Den exotischen Superfoods werden viele positive Eigenschaften zugesprochen, jedoch lassen sich auch einige negative Aspekte feststellen. Problematisch ist einerseits, dass sie aufgrund der langen Transportwege gar nicht frisch angeboten werden können. Deshalb gibt es sie meist nur in getrockneter, pulverisierter oder gefrorener Form. Die Verarbeitung, die Lagerung und die Lieferkette führen andererseits oft dazu, dass die Lebensmittel Nährstoffe verlieren oder mit Schadstoffen belastet werden. Ein weiteres Problem ist, dass der Anbau der exotischen Lebensmittel häufig nicht sehr umweltfreundlich ist.

Exotische Lebensmittel sind zudem mit dem Risiko verbunden, Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen auszulösen. Deshalb ist beim Verzehr solcher Superfoods auch immer Vorsicht geboten.

Bild: Solothurner Spitäler soH.

Es gibt eine Menge einheimischer Lebensmittel, die ebenfalls als Superfoods bezeichnet werden können und in vielerlei Hinsicht wohl besser sind als die Exoten. Sie sind genauso gut für die Gesundheit, können meistens frisch gekauft werden und sind erst noch eine umweltfreundlichere Alternative. Zu den heimischen Superfoods gehören beispielsweise Heidelbeeren, Brombeeren, Hagebutte, Artischocken, Brokkoli, Randen, Grünkohl, Spinat oder Leinsamen. Diese und viele weitere heimische Lebensmittel sind ebenfalls extrem reich an wichtigen Nährstoffen, versorgen den Körper schnell mit Energie und tragen zu einem gesunden Immunsystem bei.

 

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Quelle: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V., www.verbraucherzentrale.de