Warum der Verzicht so wichtig ist.
Schwangere sollten dem Kind und sich selbst zuliebe auf Alkohol verzichten. Bild: Solothurner Spitäler, soH.
Für viele Menschen gehört es dazu, ab und zu ein bisschen Alkohol zu trinken. Vor allem in Gesellschaft von Freunden oder Familie wird z. B. bei speziellen Anlässen, an Wochenenden oder bei Feierlichkeiten gerne Alkohol getrunken. Doch gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig, darauf zu verzichten.
«Ein Gläschen schadet dem Kind sicher nicht». Diesen Spruch haben sicherlich schon einige Schwangere gehört. Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, gelangt dieser über ihr Blut aber in den Kreislauf des Ungeborenen und führt dazu, dass auch die Alkoholkonzentration im Blut des Fötus ansteigt.
Alkohol ist ein Zellgift, welches den Körper angreifen und zu schweren Schäden führen kann – auch bei Ungeborenen. Wie gross das Risiko für Schädigungen bei Ungeborenen ist, kann aber nicht verallgemeinert werden, da jeder Fötus – ebenso wie jeder Mensch – anders auf Alkohol reagiert. Sind Kinder von alkoholbedingten Schädigungen betroffen, spricht man von einer «Fetalen Alkoholspektrumstörung». Betroffene Kinder können Verhaltens- oder Aufmerksamkeitsprobleme haben oder bei sehr schweren Formen auch Wachstumsstörungen oder geistige Behinderungen aufweisen. In der Schweiz wird die Zahl betroffener Neugeborener auf 1-4% geschätzt.
Da Alkohol die Entwicklung der Organe stören kann, wird empfohlen, während einer Schwangerschaft oder bei einer geplanten Schwangerschaft komplett auf Alkohol zu verzichten. Denn man kennt die Menge Alkohol nicht, die für das Kind ohne Risiko ist. Mit dem Verzicht von Alkohol schützen Schwangere nicht nur ihr Kind, sondern auch sich selbst. Sowohl der Schlaf, das Allgemeinbefinden sowie die Konzentration verbessern sich beispielsweise, wenn auf Alkohol verzichtet wird.
Bild: Negative Space - pexels.com
Viele Menschen mögen Alkohol, um zu entspannen. In der Schwangerschaft kann aber auch sehr gut ohne Alkohol entspannt werden. Yoga, Meditation oder ein warmes Bad sorgen für entspannende Momente. Auch körperliche Bewegung in Form von Spaziergängen oder Schwimmen kann Schwangeren helfen, sich zu entspannen.
«Aus den Augen, aus dem Sinn»
Wem es schwierig fällt, auf Alkohol zu verzichten, sollte sich eine alkoholfreie Umgebung schaffen, insbesondere zuhause. Sollte beispielsweise ein Treffen mit Freunden in einer Bar anstehen, könnte dieses auf ein Café verlegt werden. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Alkohol aus dem Weg zu gehen. Wenn PartnerInnen oder das Umfeld auch auf Alkohol verzichten, hilft dies Schwangeren zusätzlich.
Alternativen zu alkoholhaltigen Getränken
Es gibt eine Unmenge an Alternativen, damit der Genuss nicht zu kurz kommt.
- Fruchtsäfte, hausgemachter Eistee, Smoothies, Kräuter- oder Gewürztees
- «Mocktails» ausprobieren: diese imitieren alkoholhaltige Cocktails
- Zitronen- oder Oranngenscheiben, Minze, Basilikum zum Getränk hinzugeben
Vorsicht bei «alkoholfreiem» Bier oder Wein! Trotz der Angabe «alkoholfrei» befindet sich in solchen Getränken meist etwa bis zu 0,5 Vol.-% Alkohol. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass wirklich 0,0 Vol.-% angeschrieben ist. Ansonsten sollte vorsichtshalber lieber ganz darauf verzichtet werden.
Sollte es betroffenen Frauen schwierig fallen, auf Alkohol zu verzichten, ist es wichtig, dass sie Hilfe von Fachpersonen holen. Unterstützung bieten z. B. Suchtberatungsstellen, ÄrztInnen und Hebammen.
Hier finden Betroffene Unterstützung und weitere Informationen:
Suchthilfe Ost, Olten – Beratung für Betroffene und Angehörige
PERSPEKTIVE Region Solothurn-Grenchen
Sucht Schweiz – Telefonnummer 0800 104 104
Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg bietet eine alkoholfreie Bar und leckere, alkoholfreie Rezepte: Blue Cocktail Bar
Die Webseite www.schwangerschaft-ohne-alkohol.ch informiert über weitere Themen rund um Schwangerschaft & Alkohol.
Quelle:
Auf der sicheren Seite: Schwangerschaft ohne Alkohol (schwangerschaft-ohne-alkohol.ch)