Reizdarmsyndrom

Wenn der Darm streikt.

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Etwa 10 bis 15% der Erwachsenen sind von einem Reizdarm betroffen, wobei Frauen häufiger davon betroffen sind. Charakteristisch dafür sind langanhaltende, krampfartige oder wiederkehrende Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung sowie Blähungen. Die Symptome sind aber vielfältig und können sowohl in der Dauer, als auch in der Intensität variieren.

 

Die Krankheit ist nicht gefährlich, allerdings kann sie die Betroffenen stark belasten, da die Symptome des Reizdarms deren Lebensqualität und Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen können. Betroffene leiden häufig zusätzlich unter Rücken-, Kopf- oder Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder auch Angstgefühlen.

 

Da die Symptome nicht immer eindeutig einem Reizdarm zuzuordnen sind, müssen andere Krankheiten oder organische Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden. Von einem Reizdarmsyndrom wird gesprochen, wenn die Beschwerden für mind. drei Monate in den vergangenen sechs Monaten bestanden haben und mind. einmal pro Woche auftraten.

 

Da die Krankheit nicht einfach zu diagnostizieren ist, wird oft ein Ausschluss-Verfahren angewendet. Das heisst, wenn andere organische Ursachen ausgeschlossen sind, ist die Diagnose zulässig. Häufig werden Laboruntersuchungen (vom Blut z. B.), Stuhluntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen des Bauches oder auch eine Darmspiegelung durchgeführt, um eine Diagnose stellen zu können.

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Die genaue Ursache des Reizdarmsyndroms ist unbekannt und wissenschaftlich noch nicht geklärt. Mehrere Faktoren können aber dazu beitragen: Nahrungsmittelunverträglichkeiten, eine Störung der Darmsensitivität und -bewegung, akute Erkrankungen (z. B. eine Magen-Darm-Infektion), Stress oder andere psychische Belastungssituationen.

 

Die Behandlung eines Reizdarms braucht Zeit. Eine Therapie richtet sich nach den Symptomen und dem Leidensdruck der Betroffenen. Bei schwachen Formen reicht es z. B. bereits, auf unverträgliche Nahrungsmittel (z. B. blähendes Gemüse) zu verzichten. Bei Verstopfung, Durchfall oder starken Bauchschmerzen können auch Medikamente eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit, um ein Reizdarmsyndrom zu lindern, ist eine psychotherapeutische Therapie.

 

Da die genaue Ursache unbekannt ist, lässt sich ein Reizdarm auch nicht wirklich vorbeugen. Wer aber folgende Punkte beachtet, trägt zu einer guten Verdauungsfunktion bei, welche im Allgemeinen sehr wichtig ist:

  • Langsam und ohne Hektik essen
  • Gründlich kauen
  • Eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten
  • Zwei Liter am Tag trinken (Wasser, Tee oder Saft)
  • Regelmässige Bewegung, z. B. Schwimmen, Joggen, Fahrradfahren, Spazieren

 

Was bei Verstopfung oder Durchfall helfen kann, zeigt dieser Beitrag:

Stuhlgang | HEBSORG

 

Quellen:

Reizdarm - Magendarmliga Schweiz

Reizdarm: Symptome, Behandlung und Verlauf | toppharm.ch