Drei gute Gründe, das Rauchen aufzugeben.
Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für entzündliches Rheuma, sondern beeinflusst auch die Krankheitsschwere.
Das Risiko, an entzündlichem Rheuma zu erkranken, steigt durch Zigarettenkonsum. Bild: PublicDomainPictures - pexels.com
Tabak bzw. Tabakrauch enthält über 200 giftige, teils krebserregende Substanzen. Aber für Rheumabetroffene treten zwei weitere negativen Auswirkungen hinzu. Erstens ist Tabak schädlich für die Knochen und das Knorpelgewebe. Und zweitens begünstigen die in Zigaretten enthaltenen Stoffe die Bildung entzündungsfördernder Antikörper. Deswegen sollte dem Glimmstängel entsagen, wer an entzündlichem Rheuma erkrankt ist oder ein erhöhtes (z.B. genetisches) Risiko hat, daran zu erkranken.
Eine schwedische Studie hat herausgefunden, dass Rauchen nicht nur das Erkrankungsrisiko erhöht – sondern auch den Verlauf der Krankheit beschleunigt. Ganz konkret bedeutet dies, dass die Zerstörung der Gelenke bei Raucherinnen und Rauchern schneller fortschreitet als bei ebenfalls erkrankten, jedoch rauchfrei lebenden Menschen.
1. Raucher erkranken häufiger an Rheuma als Nichtraucher.
Gewohnheitsmässiger Tabakkonsum kann Rheuma auslösen. Gründlich erforscht ist dieser Zusammenhang für die rheumatoide Arthritis (RA). Zahlreiche Studien der vergangenen dreissig Jahre belegen, dass das Rauchen das Risiko erhöht, an einer RA zu erkranken. Massgeblich ist dabei weniger die täglich gerauchte Menge, als vielmehr die in Jahren gemessene Dauer des Nikotinkonsums. Wer lange geraucht und sich erfolgreich entwöhnt hat, braucht zehn nikotinfreie Jahre, bis sein Risiko, an einer RA zu erkranken, auf das Niveau von Nichtrauchern abgesunken ist.
Auch zu weiteren Formen entzündlichen Rheumas wie Morbus Bechterew oder die Psoriasis-Arthritis liegen Studien vor, die beweisen, dass der Zigarettenkonsum den Ausbruch von Rheuma begünstigt. Das Rauchen ist nicht der einzige Rheuma-Auslöser, aber doch ein eindeutiger.
2. Raucher leiden mehr an Rheuma als Nichtraucher.
Das Rauchen erhöht nicht nur das Risiko, an Rheuma zu erkranken, sondern verschlimmert auch den Verlauf einer rheumatischen Erkrankung. Studien belegen, dass RA-Betroffene, die rauchen, stärkere Schmerzen haben, häufigere Schübe erleiden und eine stärkere Gelenkzerstörung (radiologische Progression) aufweisen als RA-Betroffene, die nicht rauchen. Sie brauchen folglich deutlich mehr und stärkere Schmerzmittel und andere Medikamente und müssen auch höhere medikamentöse Risiken und Nebenwirkungen in Kauf nehmen.
Ähnlich sieht es bei anderen Formen entzündlichen Rheumas aus, auch wenn hier die Datenlage viel dünner ist. Bezüglich Morbus Bechterew gilt als erweisen, dass Raucher schon in einem frühen Stadium der Erkrankung eine deutlich höhere Krankheitsaktivität zeigen als Betroffene, die nicht rauchen.
3. Raucher haben schlechtere Therapiechancen als Nichtraucher.
Schliesslich hat das Rauchen auch einen ungünstigen Einfluss auf die medikamentöse Behandlung von Rheuma. Die Medikamente haben eine geringere Wirkung. Speziell nachgewiesen wurde dies für Basismedikamente. Raucher sprechen schlechter auf sie an als Nichtraucher. Das gilt sowohl für herkömmliche, synthetisch hergestellte Basismedikamente (wie Methotrexat) als auch für Biologika, biotechnologisch produzierte Basismedikamente, und vermutlich auch für Biosimilars.
Damit verringern sich bei Rheumabetroffenen, die rauchen, die Chancen auf eine Kontrolle der Krankheitsaktivität und eine Rückbildung (Remission) der Beschwerden.
Wir sind für Sie da, wenn Sie das Rauchen aufgeben wollen: Rauchstoppberatung soH
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