To think too much is a disease
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Wortwörtlich übersetzt bedeutet Overthinking «Übernachdenken». Gemeint ist damit das stetige und obsessive Nachdenken. Typischerweise machen sich Overthinker Gedanken zu Fragen wie «Habe ich etwas falsch gemacht? », «Hätte ich etwas Anderes tun sollen? » und «Was wäre wenn…? ». Dabei geht es ebenso oft um vergangene Situationen, wie auch um die Zukunft.
Meist gewinnen dabei sogenannte «Worst Case Scenarios» die Überhand. Die nachdenkende Person ist überzeugt, dass diese schlimmste Situation eintreffen wird und je länger sie darüber nachdenkt, desto schwerer fällt es ihr, von diesen Gedanken los zu kommen und sich auf etwas Anderes zu fokussieren.
Studien gehen davon aus, dass im Alter von 25-35 Jahren rund drei von vier Personen zu overthinking neigen. Dies ist weitaus mehr als bei älteren Personen. In der Altersgruppe der 45-55-Jährigen ist es noch rund jede zweite Person. Ausserdem tendieren Frauen eher zu Overthinking als Männer.
In den letzten Jahren konnte vermehrt ein Zusammenhang zwischen Overthinking und psychischen Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen erkannt werden. Dazu passend ist das Zitat des russischen Autors Fjodor Dostojewski: To think too much is a disease. Auf Deutsch bedeutet dieses Zitat: Zu viel zu Denken ist eine Krankheit.
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Obwohl Overthinking für betroffene Personen im Moment oft aussichtslos scheint, gibt es einige Strategien und Tipps, welche helfen können mit dem Übernachdenken aufzuhören.
- Gedanken spiegeln keine Tatsachen wieder. Wer sich dies bewusst ist, kann sich besser von den negativen Gedanken entfernen und es ist somit für diese Person auch einfacher mit dem Nachdenken aufzuhören.
- Rede mit anderen. Mit jemand anderem über die eigenen Gedanken zu sprechen, kann helfen zwischen Gedanken und Tatsachen zu unterscheiden und Overthinking zu stoppen. Gerade wenn man sich über vergangene Situationen und darüber wie man auf andere Personen gewirkt hat, Gedanken macht, ist ein Gespräch mit einer Person, die ebenfalls anwesend war, oft hilfreich.
- Schreibe Deine Gedanken auf. Beim Overthinking sind die Gedanken meist irrational und nur schwer nachvollziehbar. Das Aufschreiben dieser Gedanken hilft einerseits darin, die Gedanken loszulassen, in dem man sie auf Papier bringt. Andererseits kann das Aufschreiben auch dabei helfen, die Irrationalität der Gedanken zu erkennen und diese Gedanken folglich besser einordnen zu können.
- Lebe im Moment. Bei Overthinking beschäftigt man sich intensiv mit der Vergangenheit oder der Zukunft. Eine gute Strategie gegen Overthinking ist daher, sich mehr auf die Gegenwart zu fokussieren und im Moment zu leben. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Achtsamkeits- und Entspannungsübungen können dabei behilflich sein.
Weitere Informationen und Tipps zum Umgang mit Overthinking findest du hier:
Quellen:
Overthinking: Definition, Symptome & Loswerden | StudySmarter
Rumination in der Psychologie: Gefangen in der Grübelschleife (faz.net)