Hier finden Sie sowohl Antwort wie auch Tipps.
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Für viele Jugendliche wie auch Kinder gehören Games zum Alltag. Die Wahrscheinlichkeit ist somit gross, mit Gewaltdarstellung in Berührung zu kommen. Es ist eine schwierige Frage, ob und wie sich Games auf die Gewaltbereitschaft auswirken, weshalb die Suche nach einer eindeutigen Antwort nicht einfach ist.
Dass Darstellungen von Gewalt und Brutalität einen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben, ist bekannt. Nichts bleibt ohne Wirkung, dies ist auch bei digitalen Spielen nicht anders. Games, welche viele Action- und Kampfsportszenen, Kriegsstrategien oder Militärsimulation beinhalten, besitzen ein hohes Gewaltpotenzial und können Kinder, je nach Entwicklungsstand, Alter und Verfassung, überfordern. Darstellungen von Gewalt oder fiktive Gewalthandlungen wirken verstörend, lösen Angst aus oder verstärken womöglich ein bedrohliches Weltbild. Die Reaktionen können vor allem bei jüngeren Kindern sehr stark ausfallen.
Ob Games Kinder und Jugendliche zu Gewalttaten inspirieren, kann nicht klar beantwortet werden. Es gibt jedoch durchaus Faktoren, die auf das Verhalten einwirken und nicht unterschätzt werden sollten.
Die Wirkung von Gewaltdarstellungen
Ob und inwiefern Gewalt in Medien für Kinder und Jugendliche schädlich ist oder die Kinder sogar aggressiv macht, ist nicht klar, da auch Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es also keine klare und eindeutige Aussage. Einig ist sich die Wissenschaft darin, dass der Konsum gewalthaltiger Inhalte nicht automatisch zu Gewalthandlungen führt. Es spielen jeweils verschiedene Faktoren mit, dass eine Person gewalttätig wird.
Mögliche Auslöser sind etwa Fremdenfeindlichkeit, selbst erlebte Gewalt in der Familie oder im Umfeld, eine instabile psychische Verfassung oder eine psychische Erkrankung. Vorbelastete Kinder und Jugendliche sind somit besonders gefährdet. Nicht ausgeschlossen wird, dass der Konsum von gewalthaltigen Medieninhalten ein begünstigender Faktor ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass Games eines von verschiedenen Puzzleteilen sind, welche die Gewaltbereitschaft erhöhen und begünstigen.
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Die Pro Juventute schlägt für Eltern folgende Tipps vor:
- Informieren Sie sich über die Games, welche Ihr Kind spielt. Vergewissern Sie sich, dass die Inhalte dem Alter und der Entwicklung Ihres Kindes entsprechen. Orientieren Sie sich auch an den Alterseinstufungen von PEGI.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Risiken von Games und ungeeignete Inhalte wie Gewalt. Äussern Sie Ihre Bedenken und vertreten Sie eine klare Haltung. Zeigen Sie Ihrem Sohn, Ihrer Tochter weshalb Sie gewisse Inhalte nicht dulden und was Sie nicht akzeptieren.
- Schützen Sie jüngere Kinder besonders gut vor Gewaltdarstellungen in Medien. Lassen Sie ein Primarschulkind nicht unbeaufsichtigt gamen.
- Mit älteren Kindern und Jugendlichen können Sie Gewaltdarstellung kritisch anschauen und hinterfragen.
- Versuchen Sie zu differenzieren und werfen Sie nicht alle Games in einen Topf. Vermeiden Sie Begriffe wie «Killerspiele» oder «Ballerspiele», weil dadurch mögliche Fronten zwischen Ihnen und dem Jugendlichen entstehen.
- Beispiele für Games ohne Gewalt gibt es unzählige. Ein grundsätzlich geringes Gewaltpotenzial enthalten Jump’n’Run, Sportspiele, Simulationen, Wirtschaftsspiele, Adventure, Denkspiele und gewisse Strategiespiele. Am besten suchen Sie mit dem Suchbegriff «Games ohne Gewalt» und lassen sich von einer Top-10-Liste inspirieren.
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Quelle: Pro Juventute, https://www.projuventute.ch/de/eltern/medien-internet/games-gewalt