Lieber unschlank als krank

6 Punkte, die Sie beim Abnehmen berücksichtigen sollten

 

Der menschliche Körper hat die Grundveranlagung, dass er nicht am Hungertod sterben will. Deshalb, so die Grundregel, funktioniert keine Diät, die mehr als ein Kilo Gewichtsverlust pro Woche verspricht.

 

Eines stellt Cornelia Albrecht, langjährige Leiterin der Ernährungsberatung am Bürgerspital Solothurn, gleich zu Beginn unseres Gesprächs klar: «Es ist gesünder, einige Kilos Übergewicht zu haben aber dafür einen gesunden Lebensstil zu pflegen, als rank und schlank zu sein und sich nie zu bewegen oder einseitig zu ernähren.» Übergewicht, so Albrecht weiter, lässt sich zwar sehr wohl mit dem Body-Mass-Index oder anderen Skalen definieren, entscheidend sei aber auch die Körperzusammensetzung und das eigene Körpergefühl.

  1. Es braucht eine innere und ehrliche Motivation.
  2. Setzen Sie sich ein realistisches Ziel. Es gibt keine «Traumfigur» innert ein paar Wochen.
  3. Es ist sehr wichtig, das jetzige Essverhalten zu analysieren. Essen Sie viel, wenn Sie Stress haben? Aus Langeweile? Wenn Sie frustriert sind? Oder schauen Sie während des Essens oft aufs Handy oder in den Fernseher? Essen sollte immer eine Hauptbeschäftigung sein.
  4. Versuchen Sie ganz bewusst mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren.
  5. Wo sind Ihre Erfolgschancen am grössten? Würden Sie gerne mehr Sport treiben? Oder ist es einfacher für Sie, Ihre Ernährung umzustellen? Finden Sie es heraus.
  6. Rückschläge gehören dazu. Finden Sie einen guten Umgang damit.

Übergewicht entsteht, wenn die tägliche Kalorienaufnahme langfristig den Energieverbrauch des Körpers übersteigt. Zu wenig Bewegung, zu viele Kalorien, so die einfache Grundregel. «Jeder Mensch hat aber einen anderen Grundumsatz», so Cornelia Albrecht. Als Grundumsatz bezeichnet man die Anzahl Kalorien, die ein Mensch in völliger Ruhe verbrennt. «Deshalb ist es tatsächlich so, dass die einen Menschen mehr essen können, ohne an Gewicht zuzulegen, als andere.» Der Grundumsatz kann aber durch mehr Bewegung beziehungsweise eine grössere Muskelmasse erhöht werden.

 

 

«Hat eine Person Übergewicht und kommt zu uns in die Ernährungsberatung, so wird die Situation immer gesamthaft betrachtet», so Albrecht weiter. Man muss eine Jetzt-Analyse aufnehmen, das Umfeld miteinbeziehen und sich erkundigen, welche Diäterfahrungen der Patient bereits gemacht hat. Denn alle Patientinnen und Patienten, die zur Ernährungsberatung gehen, haben meist schon eine oder mehrere Diäten hinter sich und kennen den Jo-Jo-Effekt nur zu gut: Gewicht verlieren und gleich wieder zunehmen. Gewöhnt man den Körper nicht über längere Zeit an eine Ernährungs- oder besser gesagt Lebensumstellung, so wird er am Ende einer Diät nämlich nur ein Ziel haben: seine Depots so rasch wie möglich wieder aufzufüllen.

«Bei den meisten Schnell-Diäten verliert der Körper vor allem Muskelmasse und Wasser, aber nur wenig Fett. Abnehmen und das Gewicht halten können erfordert darum mehr als eine Diätphase.»

Cornelia Albrecht, Leiterin der Ernährungsberatung

Hände weg von diesen Diäten

  • Mehr als ein Kilo Gewichtsverlust pro Woche.
  • Einseitige Lebensmittelauswahl.
  • Wenn eine Erfolgsgarantie versprochen wird.
  • Wenn zur Diät hinzu Produkte verkauft werden.
  • Wenn die tägliche Energiezufuhr tiefer als 1500 Kalorien ist.

Der optimale Teller besteht aus mindestens 2/5 Gemüse und Früchten, 2/5 stärkereichen Lebensmitteln und 1/5 eiweissreichen Lebensmitteln. Bild: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Kontaktieren Sie die Ernährungsberatung KSO / Ernährungsberatung BSS, wir helfen Ihnen gerne.