Ob verbal, psychisch, körperlich oder sexuell.
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Kinder und Jugendliche können im Verlauf ihrer Jugend in verschiedener Art und Weise mit Gewalt in Kontakt kommen. Eine Form, welche immer wieder grosse Aufmerksamkeit erregt ist die Jugendgewalt. Jugendgewalt umfasst dabei viele verschiedene Formen und reicht von psychischer und verbaler (z. B. Mobbing), körperlicher (z. B. Schläge) oder sexueller Gewalt bis hin zu Überfällen. Die Gewalt kann sich sowohl gegen Menschen, Tiere und auch Gegenstände (z. B. Vandalismus) richten. Zentrales Erkennungsmerkmal ist, dass die Gewalt von Jugendlichen oder Heranwachsenden ausgeübt wird.
Die schweizerische Kriminalstatistik zeigt in den letzten Jahren einen Anstieg der Jugendgewalt. Meist ist kein einzelner Grund erkennbar, weshalb jemand gewalttätig wird. Vielfach führt ein Zusammenspiel verschiedener Einflüsse zu Gewalttaten. Risikofaktoren, welche die Gewaltbereitschaft von Jugendlichen fördern können, sind beispielsweise problematische Erziehungspraktiken der Eltern, gewaltbefürwortende Normen oder die Zugehörigkeit zu einem gewaltbefürwortenden Freundeskreis.
Sogenannte Schutzfaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche gewalttätig werden verringern, sind zum Beispiel konstante und verlässliche Beziehungen zu Bezugspersonen oder eine fördernde soziale Umgebung. Erst durch das Zusammentreffen von vielen Risikofaktoren über eine gewisse Zeit nimmt die Gewaltbereitschaft deutlich zu. Gewalttätige Jugendliche können strafrechtlich belangt werden. In der Schweiz gilt für Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren das Jugendstrafrecht, wobei es primär um den Schutz, die Nacherziehung und die Verhinderung von weiteren Straftaten geht.
Elterliche Fürsorge und Unterstützung sind wichtig für Kinder. Bild: Rodnae Productions - pexels.com
Damit Jugendliche nicht gewalttätig werden, können verschiedene Massnahmen ergriffen werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Familie. Zum einen, weil sich viele Risikofaktoren für die Entstehung von Jugendgewalt in der Familie finden, zum anderen, weil auch viele Schutzfaktoren durch die Familie gestärkt werden können. Eltern können durch eine fürsorgerische Unterstützung ihre Kinder und Jugendlichen in der Entwicklung zu kompetenten Erwachsenen begleiten. Zudem können auch Massnahmen in der Freizeit und der Schule umgesetzt werden, welche den Kindern und Jugendlichen vermitteln, wie ein harmonisches Zusammenleben funktionieren und wie problematisches Verhalten verändert werden kann.
Ein wichtiger Grundsatz ist zudem die Früherkennung und die Frühintervention in der Gewaltprävention. Eltern können und dürfen sich frühzeitig Unterstützung holen, wenn sie befürchten, dass Jugendliche gewalttätig werden oder bereits sind.
Folgende Beratungsstellen und Angebote können Jugendliche und Angehörige unterstützen:
Quellen:
Jugendgewalt - Prävention | Schweizerische Kriminalprävention (skppsc.ch)
Aktuelle Kriminalstatistik - Die Jugendgewalt hat in der Schweiz zugenommen - News - SRF