Ein Notfall, bei dem schnell reagiert werden muss.
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Jährlich erleiden über 15'000 Menschen in der Schweiz einen Hirnschlag (auch Schlaganfall genannt), wodurch sich deren Leben vom einen auf den anderen Moment verändert.
Häufig tritt ein Hirnschlag plötzlich auf. In den meisten Fällen ist der Grund dafür ein Blutgerinnsel, welches ein Gefäss verstopft. Dadurch erhalten die Nervenzellen im betroffenen Bereich zu wenig oder keinen Sauerstoff sowie keine Nährstoffe mehr und gehen deshalb innerhalb von Minuten zugrunde.
Seltener ist eine Hirnblutung der Auslöser für einen Hirnschlag. Bei einer Hirnblutung platzt ein Blutgefäss, wodurch Blut ins Hirngewebe kommt.
Woran erkennt man einen Hirnschlag?
Bei einem Hirnschlag treten eines oder mehrere der folgenden Anzeichen auf:
- Einseitige Lähmung, Gefühlsstörung oder Schwäche, insbesondere im Arm und/oder Bein
- Sehstörungen, Doppelbilder oder vorübergehende Erblindung (meist auch einseitig)
- Sprechstörungen bis zum Verlust des Sprachvermögens
- Verminderte Ausdrucksfähigkeit
- Heftiger Schwindel mit Gangunsicherheit oder Gehunfähigkeit
- Ungewöhnlicher und sehr starker Kopfschmerz
Typisch ist, dass diese Warnsignale plötzlich oder beim Aufwachen auftreten.
Bei Verdacht auf einen Hirnschlag sollte sofort der Notruf (Telefon 144) gewählt werden, da jede verlorene Minute zum Ausfall von Tausenden von Hirnnervenzellen führt.
Wenn die Symptome nach kurzer Zeit verschwinden, kann es sich auch um eine Streifung handeln. Trotzdessen sollte der Notruf alarmiert werden oder ein Spital aufgesucht werden, denn das Risiko, kurze Zeit später einen Hirnschlag zu erleiden, ist gross.
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Hatte eine Person tatsächlich einen Hirnschlag, wird in den ersten Stunden nach dem Einsetzen der Symptome versucht, das verstopfte Hirngefäss wieder zu öffnen. Je schneller die betroffenen Bereiche des Gehirns wieder durchblutet werden, desto geringer sind die dauerhaften Schäden.
Nach einem Schlaganfall folgt eine Phase der Rehabilitation, in welcher physiotherapeutische, ergotherapeutische, logopädische oder (neuro-)psychologische Behandlungen durchgeführt werden, um die beeinträchtigten Funktionen wiederzuerlangen.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, welche Hirnschläge begünstigen und daher unter Kontrolle gehalten werden sollten. Dazu gehören z. B.: Bluthochdruck, unbehandelte Herzkrankheiten, zu hohe Blutfettwerte, Diabetes, Übergewicht, Rauchen oder zu wenig körperliche Aktivität. Werden diese Faktoren reduziert oder medikamentös kontrolliert, lassen sich Schlaganfälle vorbeugen. Wichtig ist auch eine ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung.
Für Betroffene, die bereits einmal einen Hirnschlag erlitten, gibt es folgende Angebote:
Ambulante kardiale Rehabilitation – Sporttherapie
Beratung für Betroffene und Angehörige – Pro Infirmis
Selbsthilfegruppen Kanton Solothurn
Folgende Angebote können helfen, gewisse Risikofaktoren zu reduzieren:
Rauchstoppberatung – Solothurner Spitäler
Rauchstoppberatung – Lungenliga Solothurn
Ernährungsberatung Solothurn
Ernährungsberatung Olten
Ernährungsberatung Zuchwil
Diabetesberatung – diabetessolothurn
Quellen:
Hirnschlag - Schweizerische Herzstiftung (swissheart.ch)
Schlaganfall / Hirnschlag - Ursachen, Symptome und Behandlung - KSW
Hirnschlag: Jede Minute zählt! | Hirslanden
Leben_nach_dem_Hirnschlag.pdf (insel.ch)