Herzrhythmusstörungen

Veränderte Herzschläge, die sowohl harmlos als auch gefährlich sein können.

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In der Regel schlägt das Herz im Ruhezustand etwa zwischen 60 und 90 Mal pro Minute. Dabei ist es normal, dass das Herz manchmal aus dem Takt fällt. Bei einer Herzrhythmusstörung, im Fachjargon Arrhythmie genannt, schlägt das Herz aber regelmässig entweder zu schnell oder zu langsam. Solche veränderten Herzschläge sind weit verbreitet und müssen nicht immer gefährlich sein. Obwohl nicht jede Störung lebensbedrohlich ist und ärztlich behandelt werden muss, ist es trotzdem sinnvoll, deren Ursachen abzuklären.

 

Ein zu langsamer Herzschlag wird oft von Schwindel oder einer Leistungsschwäche begleitet, während ein zu schneller Rhythmus mit Herzrasen und deutlich spürbarem Herzklopfen einhergeht. Weitere Symptome sind beispielsweise Kurzatmigkeit, ein Druckgefühl auf der Brust, Unruhe, Übelkeit oder Benommenheit. Eine Herzrhythmusstörung muss aber nicht immer bemerkt werden, da sie auch ohne bemerkbare Symptome verlaufen kann. Deshalb sollten sich vor allem ältere Menschen regelmässig kontrollieren lassen, um allenfalls bestehende Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen.

 

Herzrhythmusstörungen sind sehr vielfältig und können für kurze Momente auftreten, über Tage andauern oder sogar dauerhaft sein. In der Medizin werden die Störungen in zwei Gruppen eingeteilt: In die meist harmloseren und die gefährlicheren Herzrhythmusstörungen. Erstere entstehen in den Vorhöfen der Herzkammern. Letztere haben ihren Ursprung direkt in der Herzkammer.

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Das Vorhofflimmern ist die häufigste Störung und entsteht – wie es der Name bereits sagt – in den Vorhöfen der Herzkammer. Auch wenn diese Form nicht unmittelbar gefährlich ist, sollte sie ärztlich abgeklärt werden, um Folgen wie einen Schlaganfall zu verhindern. Beim Vorhofflimmern kommt es nämlich zu einem Gewitter an elektrischen Impulsen, wodurch das Herz anfängt, unregelmässig und zu schnell zu schlagen. Durch die Belastung wird weniger Blut gepumpt, was die Bildung eines Blutgerinnsels fördern und im schlimmsten Fall zu einem Hirnschlag führen kann.

 

Eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung ist das Kammerflimmern, welches in der Herzkammer entsteht. Hier wird die Herzfrequenz so hoch (über 250 Schläge pro Minute), dass sich das Herz nicht mehr richtig zusammenziehen und kein Blut mehr in den Kreislauf pumpen kann. Die Folge ist ein Herzkreislaufstillstand, weshalb umgehend lebensrettende Massnahmen (Herzmassage, Reanimation, Defibrillation) zu ergreifen sind.

 

Die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind verschieden, hängen aber oftmals mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (z. B. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Herzklappenfehler) zusammen. Auch können eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder Alkohol, Drogen und Medikamente eine veränderte Herzfrequenz verursachen.
Viele Betroffene müssen nicht behandelt werden oder können die Rhythmusstörung mit Medikamenten unterdrücken. Bei häufig auftretender Störung, welche die Lebensweise beeinträchtigt, werden andere Massnahmen wie das Einsetzen eines Herzschrittmachers oder eines implantierbaren Defibrillators getroffen.

 

Herzrhythmusstörungen können in jedem Alter auftreten, weshalb eine gesunde Lebensweise mit regelmässiger Bewegung und ausgewogener Ernährung wichtig ist, um die Störungen vorzubeugen. Ab einem höheren Alter ist es zudem sinnvoll, sich regelmässigen Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen.

 

Betroffene können hier Unterstützung und Kursangebote finden:

Schweizerische Herzstiftung

Ambulante Herzrehabilitation Solothurn

Ambulante Herzrehabilitation Olten

 

Quelle: Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch.