Veränderte Wahrnehmung der Wirklichkeit
Bild: Cottonbro Studio - pexels.com
Nur 3% der Schweizer Bevölkerung haben im Verlauf des Lebens mindestens einmal Halluzinogene konsumiert. Die meisten davon sind Mitte dreissig und männlich. Halluzinogene ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von psychoaktiven Substanzen. Dazu gehören zum Beispiel psilocybinhaltige Pilze und der Peyote-Kaktus. Auch nichtpflanzliche Stoffe wie LSD, ausgeschrieben Lysergsäurediethylamid, gehören zu den Halluzinogenen.
Wie der Name «Halluzinogene» bereits vermuten lässt, führt die Einnahme dieser Substanzen zu Halluzinationen und somit zu einer veränderten Wahrnehmung der Wirklichkeit. Personen, die Halluzinogene konsumiert haben, berichten von einer Bewusstseinserweiterung. Oft wird dabei das Sehen von neuen Farben und die optische Wahrnehmung von Klängen erlebt. So wird ein Halluzinogen-Trip meist als Bereicherung wahrgenommen und nicht selten als traumähnlicher Zustand beschrieben. Jedoch gibt es auch die sogenannten Horrortrips.
Bei Horrortrips überwiegen Angst und Panik. Betroffene fühlen sich alleine und nehmen sich selbst und ihren Körper kaum mehr war. Es wird davon ausgegangen, dass das Erleben eines Horrortrips stark abhängig ist von der Situation, in der Halluzinogene konsumiert werden, sowie der konsumierenden Person, ihren Erwartungen und ihrer Grundstimmung.
Bild: imustbedead - pexels.com
Eine weitere Gefahr in Zusammenhang mit den Halluzinogenen ist durch die Illegalität bedingt. Da Halluzinogene nur auf dem Schwarzmarkt erhältlich sind, können die psychoaktiven Substanzen kaum auf ihre Inhaltsstoffe kontrolliert werden. Daher besteht die Gefahr, dass es sich nicht um die vermutete Substanz handelt und gefährliche Stoffe eingenommen werden. Daher wird Konsumierenden im Sinne des Safer Use das Drug Checking, das Überprüfen der psychoaktiven Substanz auf die Inhaltsstoffe, empfohlen.
Mit Abklingen der Wirkung nimmt meist auch die veränderte Wahrnehmung der Wirklichkeit wieder ab. Jedoch werden immer wieder langanhaltende Psychosen, also eine anhaltende veränderte Wahrnehmung der Realität, beobachtet. Oft haben betroffene Personen das Gefühl, beobachtet zu werden. Seit 1960 wird zudem ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von psychoaktiven Substanzen und dem Ausbruch einer Schizophrenie vermutet. Diese Vermutung kann bis heute weder wissenschaftlich bestätigt noch widerlegt werden.
Halluzinogene unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG) und sind in der Schweiz illegal. Dies bezieht sich sowohl auf die Herstellung, Verarbeitung, den Handel, die Weitergabe, den Besitz sowie den Konsum. Auch in Bezug auf das Autofahren herrscht eine Nulltoleranz.
Beratung zu Halluzinogenen gibt es im Kanton Solothurn folgende Beratungsangebote:
Beratung für Betroffene und Angehörige– Suchthilfe Ost Olten
Beratung für Betroffene und Angehörige – PERSPEKTIVE Region Solothurn-Grenchen
Online-Suchtberatung und Drogenberatung - SafeZone.ch
Quellen:
Halluzinogene - Spezialthemen - MSD Manual Ausgabe für Patienten (msdmanuals.com)