Gicht und Ernährung

Was Gicht ist und worauf bei der Ernährung geachtet werden sollte.

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Gicht ist eine akut auftretende, entzündliche und schmerzhafte Erkrankung der Gelenke, welche grösstenteils Männer betrifft. Bei Gicht liegt über eine längere Zeit eine erhöhte Konzentration der Harnsäure im Blut vor. Dies führt dazu, dass sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ablegen und Entzündungen auslösen. Am häufigsten ist das Grundgelenk der grossen Zehen betroffen, aber auch andere Gelenke wie Knie, Ellbogen oder Hände können betroffen sein.

 

Gicht gilt als eine «Wohlstandskrankheit», da der Lebensstil einen gewissen Einfluss auf die Erkrankung hat. Insbesondere Übergewicht, Bewegungsmangel und ein hoher Fleischkonsum begünstigen die Erkrankung. Allerdings haben die meisten Betroffenen auch eine erbliche Veranlagung zu einer verminderten Harnsäureausscheidung, was den Harnsäurespiegel anheben lässt.

 

Ein akuter Gichtanfall tritt meistens in der Nacht auf. Bei einem Anfall schwillt das betroffene Gelenk stark an, rötet sich und wird sehr berührungsempfindlich. Zudem kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit.

Es gibt aber auch eine chronische Gicht, welche entstehen kann, wenn der hohe Harnsäurespiegel unbehandelt bleibt. Dann kann es schubweise, in immer kürzeren Abständen zu Gichtschmerzen kommen. Chronische Gicht kann mehrere Gelenke schädigen und zu Gichtknoten führen.

En hoher Fleischkonsum kann Auslöser für einen Gichtanfall sein. Bild: Eiliv Sonas Aceron - unsplash.com

Klassischer Auslöser für einen Gichtanfall ist der hohe Konsum von Alkohol, Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten. Die darin enthaltenen Purine (Bestandteil der Körperzellen) werden zu Harnsäure abgebaut und über den Urin ausgeschieden. Wenn dieser Prozess aber zu langsam verläuft, steigt die Konzentration der Harnsäure im Blut und es kommt zu einem Anfall. Aus diesem Grund sollten Betroffene den Konsum purinhaltiger Lebensmittel reduzieren, um den Harnsäurespiegel zu senken.

 

Milchprodukte hingegen senken den Harnsäurespiegel und können daher gut in den Speiseplan eingebaut werden. Auch Gemüse und Salate sind bei Gicht gut geeignet, da sie gesundheitsfördernde Stoffe enthalten. Ausnahme bilden Hülsenfrüchte, welche zum Teil auch viele Purine enthalten.

 

Auch Alkohol, fruktosehaltige Getränke (z. B. Softdrinks, Limonade, Fruchtsäfte) sollten gemieden werden, denn Alkohol und Fruktose hemmen die Harnsäure-Ausscheidung über die Niere. Betroffene sollten hingegen genug Wasser oder Kräutertee trinken (täglich zwei bis drei Liter, sofern aus medizinischer Sicht nichts dagegenspricht). Die Zellen der Nieren brauchen nämlich genügend Flüssigkeit, um die Harnsäure aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden.

 

Betroffene, die an Übergewicht leiden, sollten eine langsame Gewichtsreduktion anstreben. Extremdiäten oder Fastenkuren dürfen keinesfalls gemacht werden, da dadurch Muskelzellen abgebaut werden und dadurch wiederum Purine freigesetzt werden. Zu viele Purine können dann wieder einen Gichtanfall provozieren.

 

Von Gicht Betroffene sollten ihren Lebensstil und ihre Ernährungsgewohnheiten ändern. Dabei kann eine Ernährungsberatung Unterstützung anbieten:

Ernährungsberatung Solothurn

Ernährungsberatung Olten

Ernährungsberatung Blumenfeld - Zuchwil

 

Quellen:

Gicht - Rheumaliga Schweiz

Ernährung bei Gicht: Anfälle vermeiden | Apotheken Umschau (apotheken-umschau.de)

Gicht / Arthritis urica - Ursachen, Symptome und Behandlung - KSW

Akuter Gichtanfall: Schmerzbehandlung | Gesundheitsinformation.de