Epilepsie

Was tun bei einem epileptischen Anfall?

Bild: Screenshot Video Schweizerischen Epilepsie‑Liga.

Ein epileptischer Anfall ist eine zeitlich begrenzte Funktionsstörung der Hirnnervenzellen und ist die häufigste chronische Krankheit des zentralen Nervensystems. Das Wort Epilepsie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie «Ergriffen werden», «Gepackt werden» oder «von etwas befallen oder erfasst sein». Es ist wichtig, zwischen Epilepsie und epileptischen Anfällen zu unterscheiden: Bei einem epileptischen Anfall handelt es sich um einen einmaligen Vorfall. Die Ursache der Epilepsie ist häufig nicht bekannt, doch spielt die genetische Veranlagung eine grosse Rolle.

Ein epileptischer Anfall erschreckt. Er erschreckt sowohl den Betroffenen, als auch den Betrachter: Der Körper verkrampft sich und es treten Zuckungen auf. Die Schweizerische Epilepsie-Liga empfiehlt deshalb folgendes Verhalten:


Wie handeln?

 

  • Ruhe bewahren
  • Betroffenen aus Gefahrenzone entfernen
  • Alles wegräumen, was im Weg ist
  • Etwas Weiches unter den Kopf legen
  • Beengende Kleidungsstücke am Hals lösen
  • Brille abnehmen
  • Blick auf die Uhr: Anfallszeit feststellen

 

Kurzfilm „Erste Hilfe“ der Schweizerischen Epilepsie‑Liga.

 

Während des Anfalls

 

  • Nichts zwischen die Zähne zwängen
  • Krampferscheinungen nicht unterdrücken
  • Den Betroffenen nicht aufrichten
  • Nichts zum Trinken geben
  • Nicht beatmen


Nach dem Anfall

 

  • Bewusstlosenlagerung
  • Atemwege befreien (Speichel, Erbrochenes)
  • Beim Betroffenen bleiben, solange er noch verwirrt ist
  • Ruhegelegenheit, Hilfe und Begleitung anbieten (sich jedoch nicht aufdrängen)

 

Ärztliche Hilfe ist in der Regel nicht nötig, ausser:

 

  • Wenn das «Krampfen» länger dauert als 3 Minuten
  • Wenn der Betroffene bewusstlos bleibt
  • Wenn weitere Anfälle folgen
  • Bei schweren Verletzungen
  • Wenn der Betroffene nicht mehr richtig atmet.

 

Betroffene finden bei der Kontaktstelle Selbsthilfe Selbsthilfegruppen zu Epilepsie: Kontaktstelle Selbsthilfe Kanton Solothurn

Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite www.epi.ch.