Don't mix it – Informationen zum Mischkonsum

Weshalb man Medikamente, Alkohol oder Cannabis nicht mit anderen Drogen mischen soll.

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In den vergangenen Monaten sind immer wieder Jugendliche aufgrund von Mischkonsum gestorben. Mischkonsum bedeutet, Medikamente mit Alkohol, Cannabis oder anderen Drogen zu mischen. Doch um welche Medikamente geht es, warum ist der Mischkonsum so riskant und wie können sich Jugendliche schützen?

 

Meist werden starke Schmerz- und Hustenmittel oder rezeptpflichtige Schlaf- und Beruhigungsmittel verwendet. Auch Medikamente zur Behandlung von ADHS werden mit anderen Drogen vermischt. Der Konsum von diesem Medikamenten ist mit einem hohen Abhängigkeitsrisiko verbunden, weswegen sie niemals über längere Zeiten eingenommen werden sollten.

 

Doch warum ist besagter Konsum so gefährlich? Wenn Medikamente mit anderen Drogen eingenommen werden, beeinflussen sich die Substanzen im Körper gegenseitig. Diese sogenannten Wechselwirkungen haben bereits in vielen Fällen zum Tod geführt. Laut Angaben ist die Zahl der Jugendlichen, welche Medikamente als Rauschmittel bereits probiert haben, in den letzten Jahren stark angestiegen.

 

Zusätzlich kommen die Medikamente oft vom Schwarzmarkt. Dort gibt es keine Qualitätskontrolle und viele kriminelle Organisationen fälschen Medikamente: Es kann durchaus sein, dass die Verpackung identisch aussieht, aber etwas völlig Anderes im Blister ist. Wenn ein anderer Wirkstoff, gefährliche Zusatzstoffe oder eine viel zu hohe Dosierung in den Medikamenten ist, ist dies lebensgefährlich.

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Was sind die Risiken? Überdosierung, also eine zu hohe Menge, kann zu Atem- und Herzbeschwerden, Ohnmacht und anderen körperlichen Problemen führen. Im schlimmsten Fall kann man daran sterben. Jeder Körper reagiert anders: Was für den einen noch erträglich ist, kann für den anderen zu viel sein. Zudem kommen die gefährlichen Wechselwirkungen hinzu: Wenn man gleichzeitig noch Alkohol, Cannabis, weitere Medikamente oder andere Drogen einnimmt, wird es sehr gefährlich.

 

Viele Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel machen schnell abhängig: Der Körper gewöhnt sich an das Medikament und die Dosis muss kontinuierlich gesteigert werden, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Man braucht immer mehr von den Medikamenten und sieht sich verschiedensten Problemen gegenüber: Sie verlieren Freunde, streiten sich mit ihren Eltern, treten in die Schuldenfalle und werden schlechte Leistungen in Beruf oder Schule erbringen. Das muss aber nicht sein. Viele können über Jahre hinweg mit einer Medikamentensucht gut funktionieren. Aber: Die langfristige Einnahme kann beim Absetzen starke Entzugserscheinungen hervorrufen. Zudem treten Gedächtnis- sowie Aufmerksamkeitsstörungen, depressive Verstimmungen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit und eine erhöhte Gefahr von Unfällen im Strassenverkehr, bei der Arbeit oder in der Freizeit.

 

Was können Eltern tun? Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Gefahren von Medikamenten, die zur Berauschung eingenommen werden. Reflektieren Sie Ihren eigenen Konsum! Ihr Teenager weicht solchen Gesprächen möglichst aus? Damit sind Sie nicht alleine. Es ist wichtig, dass Ihr Kind offen mit Ihnen sprechen kann, wenn es in Kontakt mit Suchtmitteln kommt.

 

Wie schützen sich Jugendliche? Nimm keine Medikamente ein, um dich zu berauschen. Die Risiken sind zu hoch und Medikamente, die als Drogen missbraucht werden, werden oft auf dem Schwarzmarkt besorgt. Man kann nie sicher sein, was drin ist. Ein Grund mehr, sie nie zu probieren. Wende dich an eine Vertrauensperson, wenn in deinem Freundeskreis Medikamente als Drogen eingenommen werden und du nicht weisst, wie du dich da raushalten kannst oder dir Sorgen um deine Freunde machst.

 

 

 

 

Quelle: Suchtprävention Kanton Zürich