Die Fallsucht

Interessante Antworten auf häufige Fragen.

Epilepsie wird im Deutschen auch Fallsucht und bezeichnet eine Fehlfunktion des Gehirns. Sie wird durch Nervenzellen ausgelöst, die plötzlich gleichzeitig Impulse abfeuern und sich elektrisch entladen. Es gibt verschiedene Anfallsarten und Epilepsieformen und die Ursachen sind teils unbekannt, teils auf eine andere Erkrankung zurückzuführen (Hirnschädigung oder Hirnhautentzündung, Gehirnerschütterung, Schlaganfall, Diabetes etc.). Sehr oft führt erst die Kombination aus genetischer Veranlagung und einer anderen Erkrankung zur Entstehung der Epilepsie.

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Dürfen Epilepsiebetroffene Sport treiben?

Sport fördert das Wohlbefinden, steigert das Selbstvertrauen und ermöglicht wertvolle zwischenmenschliche Kontakte: Eine ideale Freizeitbeschäftigung, auch für Menschen mit Epilepsie.

 

Art der Epilepsie und Häufigkeit der Anfälle beeinflussen die Wahl der Sportart von Epilepsiebetroffenen. Am besten geeignet sind Sportarten, die in Gruppen und am Boden ausgeübt werden können. Laut diversen Studien ist das Verletzungsrisiko von Menschen mit Epilepsie bei fast allen Sportarten gleich niedrig wie von Gesunden.

 

Bei Anfallsfreiheit oder nur sehr wenigen bzw. leichten Anfällen bestehen meist kaum Einschränkungen. Man sollte immer darauf achten, sich nicht zu übernehmen, und zu grossen Stress vermeiden.

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Epilepsie und psychischen Krankheiten?

Epilepsie ist keine psychische Krankheit, aber Epilepsie und psychische Krankheiten (zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen) treten häufig gemeinsam auf – vermutlich gibt es gemeinsame Ursachen, die wir aber nicht genau kennen. Manche Antiepileptika verstärken zudem diese Tendenz.

 

Es ist wichtig, solche Störungen behandeln zu lassen und sich dafür einen guten Psychiater zu suchen, der wiederum mit dem Neurologen Kontakt hat – wir wissen, dass oft auch die Anfälle nachlassen, wenn sich die psychische Situation bessert.

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Stimmt es, dass Alkohol Anfälle hervorrufen kann?

Während früher viele Ärzte Menschen mit Epilepsie generell das Trinken von Alkohol verboten haben, weiss man heute, dass gegen das Trinken von Alkohol in kleinen Mengen zum Beispiel bei gesellschaftlichen Anlässen keine vernünftigen Einwände bestehen.

 

Alkoholmissbrauch ist sowohl bei vorbestehenden Epilepsien ungünstig als auch ein Risikofaktor für das erstmalige Auftreten eines Anfalls überhaupt. Meistens sind dabei nicht die Phasen des Alkoholtrinkens gefährlich, sondern die Stunden und Tage danach, in denen der Alkohol im Körper wieder abgebaut wird und die Konzentration zurückgeht. Oft treffen auch Alkoholentzug, Schlafmangel, eine verminderte Nahrungsaufnahme und Nichteinnahme von Medikamenten zusammen.

 

Bei schwerem und lang dauerndem Missbrauch von Alkohol können die damit verbundenen Schädigungen des Gehirns zu einer symptomatischen Epilepsie führen, die manchmal auch als Alkoholepilepsie bezeichnet wird. Die Hirnschäden können dabei in direkten Auswirkungen des Alkohols und auch in indirekten Schädigungen wie alkoholbedingten Stürzen mit Hirnverletzungen bestehen.

Hier finden Sie Unterstützung:

Schweizerische Epilepsie-Liga

 

 

Quelle: Schweizerische Epilepsie-Liga