Darmkrebsvorsorge

Eine Routineuntersuchung, die Leben rettet.

Bild: Dr. med. Philipp Busche erklärt, wie eine Darmspiegelung abläuft (Foto von Elena Monti, Moel Photographie).

Rund 4'500 Menschen erkranken in der Schweiz jährlich neu an Dick- oder Enddarmkrebs, wobei rund 1'650 Personen pro Jahr an der Krankheit sterben. Früh erkannt kann die Krankheit meist gut behandelt oder gar in einem Vorstadium ausgemerzt werden. Doch genau da fehlt bei vielen die Selbstdisziplin.

 

Nur gerade etwa 13 Prozent der Risikogruppe ab 50 Jahren unterzieht sich nämlich regelmässig der von der Krebsliga empfohlenen Vorsorgeuntersuchung. Diese besteht entweder aus einer Darmspiegelung, die in der Regel alle zehn Jahre wiederholt werden muss, oder aus dem Blut-im-Stuhl-Test, der alle zwei Jahre anfällt. Wenn man bedenkt, dass über die gesamte Lebensdauer gerechnet rund fünf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer – also jede 20. Person – an Darmkrebs erkrankt, scheint dieses Verhältnis geradezu fahrlässig.

 

Tatsächlich sterben in der Schweiz im Durchschnitt zwei von 100 Personen vor dem 80. Altersjahr an Darmkrebs, sofern keine Früherkennung stattfindet, wie Prof. Reto Auer vom Berner Institut für Hausarztmedizin schildert. Würden dagegen regelmässig die empfohlenen Untersuchungen durchgeführt, könnte diese Zahl auf eine Person sinken – es würden also halb so viele Menschen vor 80 an Darmkrebs sterben.

Bild: Blick ins Innere des begehbaren Darmmodells (Foto von Elena Monti, Moel Photographie).

Besonders teuer oder schmerzhaft sind die Vorsorgeuntersuchungen indes nicht: die zuverlässigste Früherkennungsmethode, die Darmspiegelung, kostet die Patienten rund 800 Franken, wobei bereits in vielen Kantonen ein Screening-Programm existiert oder im Aufbau ist, welches den Grossteil dieser Kosten über die Grundversicherung vergütet. Die Behandlung ist weitgehend schmerzfrei, bei Bedarf kann zusätzlich ein leichtes Schlafmittel verabreicht werden.

 

Der Blut-im-Stuhl-Test kann in der Apotheke erworben werden und wird zu Hause durchgeführt. Mit den Kosten für das Einsenden der Stuhlprobe beläuft er sich auf rund 20 bis 30 Franken pro Untersuchung. Die Anwendung wird in der Packungsbeilage ausführlich beschrieben und ist völlig schmerzfrei.