Tipps für gesunde Zwischenmahlzeiten.
Bild: Solothurner Spitäler
Interview mit der Leiterin Ernährungsberatung am Kantonsspital Olten, Sibylle Reimann.
Worauf sollte man bei Snacks besonders achten?
Hat man zwischen den Hauptmahlzeiten Hunger, können energiearme, aber nährstoffreiche Snacks gegessen werden. Die Kohlenhydrat- und Fettmenge sollte bei den Zwischenmahlzeiten aber möglichst gering ausfallen. Stattdessen darf es eiweissreich sein, da Eiweisse die Sättigung positiv beeinflussen.
So sind etwas Käse, Edamame, Gemüsesticks mit Hüttenkäse, Magerquark, Skyr o. Ä. als gesunder Snack geeignet. Natürlich darf auch eine Frucht als Zwischenmahlzeit eingebaut werden, jedoch sollte der Zuckergehalt von Früchten nicht unterschätzt werden. Fast Food oder auch Gebäcke eignen sich nicht als Zwischenmahlzeiten.
Wie viel und wie oft dürfen Snacks gegessen werden?
Durch das Konsumieren von kohlenhydratreichen Zwischenmahlzeiten erfolgt eine Insulinausschüttung, wodurch die Fettverbrennung gestoppt wird. Wird beispielsweise eine Gewichtsreduktion angestrebt, sollte auf Zwischenmahlzeiten aufgrund dessen eher verzichtet werden. Für Personen, die keinen Hunger zwischen den Mahlzeiten haben und vor den Mahlzeiten auch nicht mit Heisshunger kämpfen, mag dies gut passen.
Da mit dem Einbauen von Snacks auch die Gesamtkalorienzufuhr pro Tag erhöht wird, kann dies neben der Unterbrechung der Fettverbrennung möglicherweise einen negativen Effekt auf das Gewicht haben.
Leidet jedoch jemand unter Heisshungerattacken, so bietet es sich an, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzubauen, d.h. ein Znüni und ein Zvieri zwischen den Hauptmahlzeiten. Fünf bis maximal sechs Mahlzeiten über den Tag verteilt verhindern starke Blutzuckerschwankungen, wodurch Heisshungerattacken verhindert werden können. Wichtig ist jedoch, dass es trotzdem strukturierte Mahlzeiten bleiben und kein ständiges Essen über den Tag verteilt wird.
Bild: Solothurner Spitäler
Was bedeutet achtsames Snacken?
Beim achtsamen Essen geht es weniger darum, welche Speise oder welches Lebensmittel wir essen, vielmehr steht die Art, wie wir essen, bzw. das Essverhalten, im Vordergrund. So ist man beim achtsamen Snacken nicht "nur" am Essen, sondern achtet auf Aussehen, Farbe, Temperatur und Textur der Lebensmittel. Man achtet auf den Geruch und darauf, welche Empfindungen er auslöst. Wie fühlt sich das Lebensmittel im Mund an? Ist es etwas, das man unbedingt haben möchte?
Man konzentriert sich zudem auf die verschiedenen Geschmacksempfindungen wie süss, sauer, bitter oder salzig. Zwischen den Bissen werden Pausen eingelegt und ein paar langsame tiefe Atemzüge genommen. Es wird dementsprechend auch langsamer gegessen, kleinere Bissen genommen und langsamer gekaut. Man nimmt wahr, wie sich möglicherweise auch die Aromen während des Kauens verändern. Man beachtet, wie sich das Lebensmittel im Körper während und nach dem Essen anfühlt.
Welche Snacks gehen immer?
Da Gemüse kaum Kohlenhydrate enthalten und uns v.a. mit Vitaminen, Mineralstoffen, Nahrungsfasern und sekundären Pflanzenstoffen versorgen, eignen sie sich immer als Snacks. Im Gegensatz zum Gemüse enthalten Früchte relativ viel Zucker, weshalb die Menge entsprechend bewusster gestaltet werden muss.
Auf welche Snacks sollte man eher verzichten?
Fast Food, Gebäcke und andere energiedichte Lebensmittel eignen sich nicht als Zwischenmahlzeiten.
Quelle: Sibylle Reimann, Leitende Ernährungsberaterin Kantonsspital Olten