Autismus

Eine andere Art, die Welt wahrzunehmen und in ihr zu leben.

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Der Begriff «Autismus» leitet sich aus den griechischen Wörtern «autos» (selbst) und «ismos» (Zustand) ab und bezeichnet eine angeborene Entwicklungsstörung. Erstmals wurde der Begriff 1943 vom Kinder- und Jugendpsychiater Leo Kanner verwendet, um Kinder zu beschreiben, die von einer Entwicklungsstörung betroffen sind. Im Fachjargon wird die Störung heutzutage als Autismus-Spektrum-Störung bezeichnet. Von einem Spektrum wird gesprochen, weil sich autistische Menschen sehr voneinander unterscheiden und andere Symptome aufweisen.

 

Herausforderungen

Bei allen Betroffenen ist es so, dass sie die Welt anders erfahren als ihre Mitmenschen. Autistische Menschen haben grundsätzlich Mühe, sich in andere Personen hineinzufühlen oder deren Gefühle anhand des Gesichtsausdrucks zu deuten. Sie weisen häufig Über- oder Unterempfindlichkeiten auf Licht, Gerüche, Geräusche oder Berührungen auf. Aus diesem Grund konzentrieren sie sich auch oft auf Details, weshalb sie Schwierigkeiten haben, die Umwelt ganzheitlich zu erfassen.

Die Symptome sind aber schlussendlich von Person zu Person unterschiedlich und können sich im Laufe der Zeit auch in ihrer Ausprägung verändern.

 

Einigen Betroffenen fällt es schwer, zu sprechen, andere wiederum reden ununterbrochen über ihr Lieblingsthema. Die soziale Interaktion mit anderen und die soziale Kommunikation fällt aber den meisten Betroffenen schwer, weshalb sie auch Probleme haben, sich in Gruppen zurechtzufinden.

Autistische Personen haben in der Regel Schwierigkeiten mit Veränderungen und bevorzugen einen strukturierten Alltag, Routinen und Gewohnheiten.

 

Bei betroffenen Kindern fallen erste Symptome bereits in den ersten Lebensmonaten auf. Sie weisen ein gestörtes Kommunikationsverhalten auf und zeigen beispielsweise keinen altersgerechten Blickkontakt oder lächeln nicht.

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Fähigkeiten

Betroffene können intensive Interessen für ein bestimmtes Thema entwickeln und sich darüber ein breites Fachwissen aneignen. Oft sind das Themenfelder wie z.B. Mathematik, Physik, Sprachen, Musik, Technik oder Informatik. Sie weisen häufig eine hohe Konzentrationsfähigkeit, ein logisches Denkvermögen und ein Auge fürs Detail auf.

 

Ursachen

Ursachen von Autismus-Störungen sind bis heute nicht wirklich geklärt. Man geht davon aus, dass genetische Einflüsse und biologische Abläufe die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und dadurch eine Entwicklungsstörung auslösen können. Autismus ist nicht heilbar, es gibt aber viele Möglichkeiten, Betroffene zu unterstützen und ihren Alltag zu erleichtern.

 

Therapiemöglichkeiten

Autismus ist zwar nicht heilbar, Unterstützung kann Betroffenen aber trotzdem geboten werden, um ihren Alltag zu erleichtern. Die Bedürfnisse von autistischen Personen sind so unterschiedlich, dass auch die Therapie immer individuell angepasst werden muss. Auch Fördermassnahmen hängen vom Alter der Person und von der Schwere der autistischen Symptome ab.

 

Häufig kommen verhaltenstherapeutische Programme oder Sozialtrainings zum Einsatz.  Andere Therapiemöglichkeiten sind Ergotherapien oder sensorische Integrationstherapien, bei welchen Betroffene lernen, Reize aus der Umwelt besser zu verarbeiten.

 

Hier finden Betroffene und Angehörige weitere Informationen:

Broschüren: Wie geht's dir?

 

Quellen:

Autismus.ch - ads | autismus deutsche schweiz

Autismus/Frühkindlicher Autismus - Glossar - Stiftung pro UKBB – UKBB (pro-ukbb.ch)