Wie viel wiege ich?

Gedanken von Magersüchtigen drehen sich ständig um Essen.

Bild: Robyn Dodds - flickr

Anorexia nervosa (übersetzt «nervlich bedingte Appetitlosigkeit») oder Magersucht ist eine Form der Essstörung. Die Magersucht verändert schleichend das ganze Leben der Betroffenen und ihrer Umwelt. Betroffene besitzen eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers und Verweigern die Nahrungsaufnahme aus Angst vor Gewichtszunahme. Damit geht ein starker selbst verursachter Gewichtsverlust einher.

 

Das wichtigste Merkmal der Anorexie ist das Untergewicht – der BMI (Body Mass Index) von Magersüchtigen ist kleiner oder gleich 17,5. Menschen mit Magersucht fühlen sich trotz Untergewicht dick und gewisse Körperregionen können sie enorm beschäftigen. Manche fasten, trainieren übermässig, missbrauchen Abführmittel oder versuchen, durch Erbrechen das Gewicht möglichst tief zu halten oder gar zu senken. Deshalb ist die Magersucht eng mit der Ess-Brech-Sucht (Bulimie) verwandt.

 

Das Leben der Betroffenen wird stark durch die Magersucht verändert und das Untergewicht hat enorme Auswirkungen zur Folge: Viele Organe und Organsysteme können betroffen sein – die Mortalitätsrate liegt bei circa 10-12% und bei jungen Frauen ist die Magersucht die häufigste Todesursache. Doch auch Jungen und Männer entwickeln immer häufiger Magersucht.

Mögliche Folgen:

 

  • Müdigkeit und Muskelschwäche
  • Schwindel und tiefer Blutdruck
  • Niedrige Körpertemperatur und kalte Hände
  • Bauchschmerzen und Verstopfung
  • Trockene Haut und Haarausfall
  • Blutarmut
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Hormonstörungen und Nervenschädigungen
  • Hirnschwund

Bild: Marta Longas - pexels.com

Die Beeinträchtigungen des Körpers sind somit gravierend. Wahrscheinlich spielen bei der Entstehung der Anorexie psychische, familiäre und gesellschaftliche Einflüsse eine wichtige Rolle: Magersucht entwickelt sich beim Zusammenwirken verschiedenster Faktoren. Verlust, Trennung, Krankheit, Pubertät, Schönheitsideale oder Stresssituationen können Auslöser für die Krankheit sein.

 

Eine Stagnation des Gewichts oder gar eine Gewichtszunahme werten Betroffene als schwere Rückschläge, weshalb sie auch nach einer Genesung oft wieder in alte Muster zurückfallen.


Wenden Sie sich an die Ernährungsberatung Solothurn / Ernährungsberatung Olten oder suchen Sie sich Hilfe bei der Kontaktstelle Selbsthilfe.


Auch im Kindesalter und in Schulen ist es wichtig, das Thema aufzugreifen und das Angebot Roter Faden Lebenskompetenz, welche die Lebenskompetenzen fördert, bildet eine gute Grundlage zur Prävention.