Suizidalität

Die Neigung zur Selbsttötung.

Selbstmorde lassen sich verhindern - helfen Sie, Menschen zu retten. Bild: Roman Kraft - unsplash.com

Suizidalität umfasst alle Handlungen sowie Gedanken, die darauf abzielen sich das Leben zu nehmen. Der Begriff Suizid bezeichnet eine selbstausgeführte Handlung, die zum Tod führt. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und leitet sich von den Ausdrücken sui cadere (sich töten) oder sui cidium (Selbsttötung) ab. Eine Suizidhandlung ohne Todesfolge wird Suizidversuch oder Selbsttötungsversuch genannt.


Jedes Jahr nehmen sich weltweit rund eine Million Menschen das Leben – in der Schweiz sind dies etwa 1'000 Männer und 400 Frauen. 10-15% der Menschen unternehmen im Laufe ihres Lebens einen Suizidversuch und circa 50% der Menschen geben in Befragungen an, im Laufe des Lebens an einen Suizid oder Suizidversuch gedacht zu haben.

Die Suizidrate bei Männern ist höher als bei Frauen und bei älteren Menschen höher als bei Jüngeren.


Ein Suizid, auch Freitod genannt, geschieht selten ohne Vorwarnung. Anzeichen dafür können zum Bespiel sein, wenn Betroffene sich zurückziehen, gelangweilt sind und sich für nichts mehr interessieren. Depressionen können auch dazu führen, dass eine Person einen Suizidversuch unternimmt. Ein erhöhter Konsum von Alkohol oder Drogen kann die Schwelle für suizidale Handlungen ebenfalls drastisch senken. Beschäftigen sich Betroffene viel mit dem Tod oder dem Sterben, könnte dies ein weiteres potentielles Anzeichen dafür sein, dass sie darüber nachdenken, Selbstmord zu begehen. Auch radikale Veränderungen im Lebensstil oder das Verschenken oder Wegwerfen von persönlichen Gegenständen können auf eine Suizidgefährdung hinweisen.

Meist hilft es Betroffenen, wenn Sie mit ihnen das Gespräch suchen und ein offenes Ohr haben. Bild: Charles - unsplash.com

Gründe für eine Selbsttötung können genau so vielfältig sein wie die Anzeichen: Wenn Betroffene eine grosse Enttäuschung erlebt, Schwierigkeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz oder kürzlich selbst eine wichtige Person verloren haben, kann das Selbsttötungsrisiko erhöht sein. Auch Stress oder psychische Probleme können Auslöser für Selbsttötungsgedanken sein. Oft werden Suizidversuche auch wiederholt.

 

Suizid wird in der heutigen Gesellschaft immer noch tabuisiert, doch es ist wichtig, dass Sie darüber sprechen. Über Suizid zu sprechen vermittelt den Betroffenen das Gefühl, in ihrem Leiden ernstgenommen zu werden und es kann ihnen möglicherweise dabei helfen, Spannungen und negative Gefühle abzubauen. Nehmen Sie es ernst, wenn jemand das Thema anspricht und motivieren Sie Betroffene sich professionelle Hilfe zu holen. Wenn Sie selbst betroffen sind, können Sie sich an Angehörige, Vertrauenspersonen oder eine Beratungsstelle wenden.

 

Seien Sie wachsam und reagieren Sie sofort, wenn Sie Veränderungen an Personen in Ihrem Umfeld feststellen – schon Kleinigkeiten und wenige Worte haben eine grosse Wirkung und können genügen, um einen Suizid zu verhindern. Lassen Sie diese Menschen nicht alleine, suchen Sie aktiv das Gespräch und bieten Sie Betroffenen Ihre Hilfe und Unterstützung an.