Schikanieren, Ausgrenzen, Mobben

Jeder hat das Recht ohne Mobbing zu leben.

Von Mobbing spricht man, wenn jemand gezielt immer wieder von den gleichen Täter/-innen oder der gleichen Gruppe und das über eine längere Zeit, seelische oder körperliche Gewalt erlebt. Mobbing kann in der Familie, in einer Peergroup, in der Schule, am Arbeitsplatz, in Vereinen, in der Nachbarschaft oder im Internet (Cyber-Mobbing) erfolgen. Anders als bei gewöhnlichen Konflikten geschieht Mobbing systematisch, wiederholt und oft subtil.

 

Jeder kann Opfer von Mobbing werden, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener. Es handelt sich bei Mobbing, auch wenn die Täter keine körperliche Gewalt anwenden, um eine sehr schwere Form von Gewalt.

 

Zu typischen Mobbinghandlungen gehören Demütigungen, Verbreitung falscher Tatsachenbehauptungen, Zuweisung sinnloser Aufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit. Mobbing geschieht, wenn Jugendliche oder Erwachsene in einer Gruppe immer wieder ihre Macht ausspielen oder Spass daran haben, andere fertig zu machen. Das englische Verb to mob, von dem das Wort Mobbing abgeleitet ist, bedeutet auch «belästigen, anpöbeln». Lehrpersonen, Vorgesetzte und Zeugen merken oft lange nichts.

Da ein Machtungleichgewicht besteht, können Betroffene Mobbingsituationen selten selber lösen. Bild: pixabay - pexels.com

Mobbing-Situationen haben drei Merkmale:

  1. Die Angriffe sind beabsichtigt und geschehen häufig, d.h. wöchentlich oder sogar täglich.
  2. Sie geschehen über mehrere Monate oder länger.
  3. Das Opfer kann sich aus eigener Kraft nicht wehren, weil Täter/-innen viel stärker oder in der Überzahl sind.

Es gibt Leute, denen es Spass macht, andere zu erniedrigen. Verhalten, das andere demütigt und in Angst versetzt, ist psychische oder seelische Gewalt. Psychische Gewalt erleben ist meist schlimmer als geschlagen werden.


Es gibt unzählige Formen, wie Jugendliche und Erwachsene psychische Gewalt anwenden. Viele sind kaum erkennbar: Wenn man jemanden wie Luft behandelt, mit Gesten beleidigt oder bei Begegnungen die Augen verdreht. Alle Arten von Diskriminierung und verbaler Gewalt gehören zu seelischer Gewalt.


Täter, die andere gegen jemanden aufhetzen, Peinlichkeiten erzählen und Freundschaften zerstören, üben auch psychische Gewalt aus. Wenn sie sogar bedrohen, erpressen oder jemanden zu einer demütigenden Handlung zwingen, machen sie sich möglicherweise sogar strafbar.

Wenn man Opfer von Mobbing ist, empfiehlt es sich, schnell zu reagieren: Häufig nimmt das Problem zu anstatt zu verschwinden. Die Mobbenden können sich mit Anderen verbünden und den Betroffenen das Leben noch unerträglicher machen.


Sich allein gegen Mobbing zu wehren ist schwierig: Da ein Machtungleichgewicht besteht, können Betroffene Mobbingsituationen selten selber lösen. Suchen Sie sich Verbündete!

Auch am Arbeitsplatz ist Mobbing ein Thema. Bild: Bruce Mars - pexels.com