Kleiner Beutel, grosse Wirkung

Der Oraltabak Snus.

Auch wer Tabak lutscht oder kaut hat ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Bild: jrm in sthlm - flickr.com

Snus ist ein Tabakprodukt, welches seit langer Zeit existiert. Das kleine Zellulose-Beutelchen wird unter die Oberlippe geschoben. Diese nennt man Prills. Die Säckchen, welche Minuten oder gar Stunden zwischen Zahnfleisch und Wange eingeklemmt werden, enthalten Tabak, Wasser, Salz und Aromastoffe.

 

Der Mund- oder auch Lutschtabak ist in skandinavischen Regionen weit verbreitet und erfreut sich auch in der Schweiz momentan einem Aufschwung. Der hochdosierte Tabak enthält Nikotin, welches stimulierende Eigenschaften hat. Anders als beim Rauchen gelangt das Nikotin durch die Mundschleimhaut ins Blut, denn sobald der Tabak mit Speichel in Kontakt kommt, wird das Nikotin freigesetzt.

 

Lange warten muss man auf die Reaktion des Körpers nicht – über die Mundschleimhaut gelangt der Stoff direkt ins zentrale Nervensystem: Man fühlt sich angeregt, angenehm und wach. Der Mundtabak putscht auf und erhöht die Belastbarkeit. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird erhöht, man trimmt den Körper auf Höchstleistungen und Ängste lösen sich.

Es stinkt nicht, niemand kann sich über allfälligen Qualm beschweren und gesünder als Rauchen soll es auch sein - was auf den ersten Blick wie ein harmloses Genussmittel aussieht, entpuppt sich als Modedroge, die nicht nur in der Sportwelt zu finden ist.

 

Viele Menschen glauben, dass Snus und andere Kautabake nicht schädlich sind, da während des Konsums kein Rauch eingeatmet wird. Doch auch andere Arten Tabak zu konsumieren können abhängig machen und die Gesundheit schädigen. Die Mundschleimhaut nimmt das Nikotin nur halb so schnell auf wie bei Zigaretten, doch durch den höheren Nikotingehalt von Snus und durch den verlängerten Konsum wirkt das Nikotin länger anhaltend.

 

Auch wer Tabak lutscht oder kaut hat somit ein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Das Aufputschmittel schadet, auch wenn Zigaretten – insbesondere wegen des Rauchs – gefährlicher sind.

 

Durch den Snuskonsum erhöht sich der Blutdruck, was zu einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen führen kann. Auch das Risiko für Krebserkrankungen in der Mundhöhle oder der Bauchspeicheldrüse ist erhöht, da auch Oraltabak Stoffe enthält, die Krebs erzeugen können. Zudem schädigt Snus die Mundhöhle und das Zahnfleisch und Karies und Zahnverfärbungen sind denkbar.

Bild: jrm in sthlm - flickr.com